Für Kevin Magnussen beginnt an diesem Wochenende bei den 24 Stunden von Daytona (25.-26. Januar 2025) ein neues Kapitel seiner Motorsport-Karriere: Der Däne bestreitet sein erstes Rennen als offizieller BMW-Werksfahrer. Der Auftakt hätte kaum besser laufen können. Magnussens Teamkollege, der Belgier Dries Vanthoor, bugsierte den BMW M Hybrid V8 mit der Startnummer #24 (Philipp Eng/Dries Vanthoor/Kevin Magnussen/Raffaele Marciello) auf die Pole Position.

Ein Rennen vom ersten Startplatz aufzunehmen, das hat Magnussen während seiner zehnjährigen Formel-1-Zeit nur ein einziges Mal erlebt. 2022, beim nassen Qualifying in Sao Paulo, eroberte er sensationell im Haas-Boliden die Pole für das nachfolgende Sprint-Rennen. "Mit BMW bin ich hier viel konkurrenzfähiger als in der Formel 1", meinte Magnussen, der sich mit immerhin 16 Saisonpunkten aus der Königsklasse des Formelsports verabschiedete.

Wer zeigt heute das 24-Stunden-Rennen von Daytona im Livestream und TV? In unserer Programm-Übersicht findet ihr alle Infos und Links zur Übertragung:

Magnussen: "Freue mich sehr auf etwas, das sich nach echtem Racing anfühlt"

Mit dem 32-Jährigen hat sich BMW um Motorsportchef Andreas Roos nicht nur einen weiteren namhaften Piloten geangelt, sondern gleichzeitig einen, der bereits Erfahrung auf der Langstrecke aufweist. 2021 bestritt Magnussen die komplette IMSA-Saison für Cadillac und 2022 noch einmal die 24 Stunden von Daytona, bevor er in die F1 zurückkehrte. Dass 'KMag' nie nur auf die Formel 1 fixiert war, ist kein Geheimnis.

Jetzt sagte er am Tag vor dem Rennstart (19:40 Uhr deutscher Zeit) auf dem US-Ovalkurs: "Das Formel-1-Kapitel ist für mich geschlossen. Ich freue mich sehr auf etwas, das sich nach echtem Racing anfühlt. Ich möchte der Formel 1 nichts absprechen, aber für mich ist es so: Es gibt Formel-1-Fahrer und es gibt Rennfahrer. Ich fühlte mich immer als ein Racing Driver."

IMSA, 24h Daytona, #24, BMW, Philipp Eng, Dries Vanthoor, Kevin Magnussen, Raffaele Marciello
Diesen BMW M Hybrid V8 fährt jetzt Kevin Magnussen, Foto: BMW M Motorsport

Kevin Magnussen vor großem Programm mit BMW

Magnussen wird neben Daytona auch die weiteren großen IMSA-Rennen in Sebring und Road Atlanta bestreiten, sein Fokus liegt aber auf der WEC inklusive der 24 Stunden von Le Mans. In der Langstrecken-WM teilt er sich einen BMW M Hybrid mit seinen Teamkollegen Vanthoor und Raffaele Marciello. Vorgänger und Doppel-DTM-Champion Marco Wittmann wechselt stattdessen ins IMSA-Programm des Münchner Autobauers.

Ein Sieg in Daytona wäre für Magnussen der perfekte Start ins neue Abenteuer. Und nach den bisherigen Endrücken muss BMW erstmals zum Kreis der Favoriten gezählt werden. Nach zwei eher schwierigen Jahren zeigte die Formkurve des Prototypen zuletzt steil bergauf. Außerdem bekam der BMW über den Winter ein Bremsen-Update spendiert, das die Fahrbarkeit verbessern soll.

Gleichzeitig mahnte Magnussen: "Das ist ein langes Rennen, da kann vieles schiefgehen. In Daytona dreht sich alles um die letzten zwei Stunden, da geht's um die Wurst. Da müssen die Reifen passen und das Auto sollte bestenfalls von außen noch schön glänzen. Ich bin das Rennen bereits zweimal gefahren, habe aber eine steile Lernkurve. Das ist ein komplexes Auto. Ein Formel 1 ist auch komplex, aber auf seine eigene Art."

BMW wollte Magnussen schon 2024

Magnussen hatte noch nicht allzu viel Zeit, sich auf den rund 700 PS starken Hybrid-Prototypen einzuschießen. BMW-Sportchef Roos machte sich diesbezüglich aber keinerlei Sorgen. "Wenn du zehn Jahre in der Formel 1 fährst, gehörst du zu den Top-Stars", sagte er zu Motorsport-Magazin.com. "Das Gute an Kevin ist, dass er auch Erfahrung auf der Langstrecke hat. Kevin hat richtig Lust darauf, den muss man nicht überzeugen. Er ist ein Racer durch und durch."

Roos verriet zudem, dass der Kontakt zu Magnussen nicht erst nach seinem Formel-1-Aus Ende vergangenen Jahres zustande gekommen sei: "Wir standen schon 2023 für die WEC-Saison 2024 in Kontakt mit Kevin. Dann ist er aber nochmal in der F1 gefahren. Kevin hat frühzeitig Interesse gezeigt, dass er sich nach seiner F1-Karriere gerne im Langstrecken-Sport sehen würde. Er liebt und lebt den Sport. Hier fühlt es sich so an, als wäre er schon seit fünf Jahren bei uns. Wir sind alle super-happy."