Motorsport-Fans gelten im Allgemeinen als äußerst respektvoll, doch Schwarze Schafe gibt es bekanntermaßen überall. So auch beim IMSA-Rennen in Sebring, wo ein offenbar geistig umnachteter Zuschauer versuchte, Teile eines verunfallten Porsche 963 abzureißen und zu klauen!
In einem von einem Motorsport-Fotograf aufgenommenem Video ist zu sehen, wie die Person sich am #7 Porsche zu schaffen macht, der nach dem vorzeitigen Ausfall in Folge einer Dreifach-Kollision abseits der Strecke auf einem Abschleppwagen parkte.
In Kommentaren unter dem Video, das bis zum Montagnachmittag bereits mehr als 600.000 Mal auf Twitter aufgerufen wurde, waren sich die Zuseher größtenteils einig: Typischer Fall von Vollidiot, der künftig besser keinen Zugang mehr an die Rennstrecke erhalten sollte.
Nicht nur ist es extrem gefährlich, einen Rennwagen mit Hybridantrieb zu berühren - auch wenn die im Video zu sehende grüne Lampe innerhalb des Porsche diesen als 'safe' markierte. Auch kann es äußerst schmerzhaft enden, ein potenziell scharfkantiges Karbonteil mit den bloßen Händen abreißen zu wollen.
Kotflügel-Klauer in Video bloßgestellt
Dass echte Motorsport-Fans beim Besuch eines Rennwochenendes gerne mal ein 'Souvenir' mitnehmen - gebrauchte Slick-Reifen sind ein Klassiker - ist üblich. Und wer ganz nett fragt und viel Glück hat, kann auf Anfrage an einer Team-Garage vielleicht sogar ein Autoteil ergattern, wenn zuvor etwas zu Bruch gegangen ist und nicht mehr benötigt wird.
Jedoch einen kompletten Kotflügel von einem abgeschleppten Rennwagen und obendrein während des laufenden Wettbewerbes an sich reißen zu wollen, kann getrost als Anflug von Schwachsinn und vermutlich auch als Diebstahl bezeichnet werden. Konsequenzen sollten dem auf Krawall gebürsteten Kotflügel-Klauer eher nicht drohen - die im Video festgehaltenen Szenen dürften Strafe genug sein...
Doppelter Porsche-Ausfall in Sebring
Jener Porsche 963 mit der Startnummer #7 war schon zuvor in die Opferrolle geraten und unverschuldet mittendrin statt nur dabei in der rennentscheidenden Situation, die für reichlich Gesprächsstoff bei der 71. Auflage der 12 Stunden von Sebring sorgte.
20 Minuten vor dem Zieleinlauf kollidierte Spitzenreiter Mathieu Jaminet im #6 Porsche 963 in Turn 3 mit dem #10 Acura von Wayne Taylor Racing und schickte den ARX-06 links ins Gras. Acura-Fahrer Filipe Albuquerque rutschte auf die Strecke zurück - und in den Porsche hinein! Der nachfolgende Felipe Nasr im #7 Porsche konnte nicht rechtzeitig ausweichen und traf das Schwesterauto.
Beim doppelten Ausfall der Porsche-Mannschaft, die mit ihrem LMDh-Auto weiter auf den ersten Podesterfolg warten muss, war der #31 Cadillac von Pipo Derani/Alexander Sims/Jack Aitken der lachende Vierte und staubte den Sieg nach 322 Runden ab. Der #25 BMW M Hybrid V8 (Nick Yelloly/Connor De Philippi/Sheldon van der Linde) und - eigentlich unvorstellbar - der LMP2-Bolide von Tower Motorsports komplettierten das Podium im ausfallträchtigen IMSA-Rennen.
LMP3-Fahrer offenbar völlig überfordert
Apropos 'Opfer': Davon konnte auch der #6 Porsche 963 früher im Rennen ein Liedchen singen. Während einer Full-Course-Yellow-Phase wurde Porsche-Fahrer Dane Cameron urplötzlich von einem LMP3-Auto gerammt, das beim Rückrundungs-Versuch kolossal scheiterte. Amateur-Fahrer Robert Mau von Performance Tech Motorsports riss dem zu diesem Zeitpunkt drittplatzierten Porsche einen Teil der Heckpartie ab - offenbar ein beliebter Vorgang in Sebring...
Jener Amateur-Pilot Mau mit seinem LMP3-Ligier hatte schon vor dieser irren Szene für Randale auf der Strecke gesorgt, als er während der zweiten Rennstunde in Folge eines Drehers mit dem später siegreichen #31 Cadillac kollidierte. Caddy-Fahrer Pipo Derani konnte trotz einer lädierten Frontpartie und einem Reifenschaden in der Führungsrunde der GTP-Klasse mit den acht eingeschriebenen LMDh-Autos bleiben.
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