Das große Motorsport-Wochenende auf einen Blick: Während die WEC und IMSA beim Super Sebring in den USA für reichlich Action sorgten, feierte die NLS ihren Saisonauftakt auf der Nürburgring-Nordschleife. Teilzeit-Fahrer Sebastien Ogier brilliert in der WRC, NASCAR-Champion Joey Logano lässt Ford aufatmen. Die wichtigsten Ereignisse vom Wochenende in der Welt des Rennsports zusammengefasst.
IMSA: Chaos bei 12 Stunden von Sebring
Die 71. Auflage der 12 Stunden von Sebring, dem zweiten Saisonrennen der IMSA, war an Dramatik kaum zu überbieten: Kurz vor Schluss krachte es zwischen den drei führenden LMDh-Autos! Der #31 Cadillac von Derani/Sims/Aitken staubte ab und siegte nach 322 Runden völlig überraschend vor dem #25 BMW (Nick Yelloly/Connor De Philippi/Sheldon van der Linde), der dem Autobauer aus München den ersten Podestplatz bescherte. Komplett kurios: Den dritten Platz errang der LMP2 von Tower Motorsports, während sechs der acht gestarteten LMDh-Boliden vorzeitig ausfielen.
Das große Gesprächsthema war der Dreifach-Crash in Folge der zwölften Gelbphase des Rennens rund 20 Minuten vor dem Zieleinlauf. Spitzenreiter Mathieu Jaminet im #6 Porsche 963 kollidierte in Turn 3 mit dem #10 Acura von Wayne Taylor Racing und schickte den ARX-06 links ins Gras. Albuquerque rutschte auf die Strecke zurück - und in den Porsche hinein! Der nachfolgende Felipe Nasr im zweiten #7 Werks-Porsche konnte nicht rechtzeitig ausweichen und traf das Schwesterauto. Nur ein kleiner Grund zur Freude für die Zuffenhausener nach dem Doppel-Ausfall: In der GTD-Pro-Kategorie errangen Klaus Bachler/Laurens Vanthoor/Patrick Pilet einen Klassensieg.
IMSA in Sebring: Ergebnisse zum Rennen
WEC: Ferrari-Podest bei Rückkehr nach 50 Jahren
Am Freitag vor dem IMSA-Rennen machte die WEC im Rahmen des 'Super Sebring' auf der US-Buckelpiste den Anfang. Beim mit Spannung erwarteten Saisonauftakt der Langstrecken-WM fuhr Toyota einen dominanten Doppelsieg (#7 Conway/Kobayashi/Lopez vor #8 Buemi/Hartley/Hirakawa) ein, während Ferrari einen Podestplatz bei der Rückkehr in die Topklasse nach genau 50 Jahren eroberte. Der drittplatzierte #50 Ferrari 499P (Fuoco/Molina/Nielsen) hatte zuvor bereits mit der Pole Position für Schlagzeilen gesorgt. Stark aus deutscher Sicht: David Beckmann feierte bei seinem Langstrecken-Debüt auf Anhieb den Sieg in der LMP2-Klasse mit JOTA, das inzwischen von Dieter Gass geleitet wird. Der frühere Audi-Motorsportchef feiert am heutigen Montag übrigens seinen 60. Geburtstag.
NASCAR: Logano führt Ford zum ersten Saisonsieg
US-Sport zum Dritten: Joey Logano gewann beim Ambetter Health 400 in Atlanta sein erstes Saisonrennen und bescherte Ford gleichzeitig den ersten Sieg in diesem Jahr. Die vorangegangenen vier Saisonrennen waren allesamt an Chevrolet gegangen. Der amtierende NASCAR-Champion Logano im #22 Ford fuhr zu seinem insgesamt 32. Sieg, nachdem er sich zuvor die Pole Position gesichert hatte. Logano führte in 140 der 260 Runden und überholte in der letzten Runde den bis dato Führenden Brad Keselowski (#6 Ford) für den Sieg. Christopher Bell im #20 Toyota komplettierte das Podium als Dritter.
WRC: Ogier gewinnt Rallye Mexiko
Obwohl Sebastien Ogier nicht die komplette WRC-Saison 2023 bestreitet, führt der achtmalige Weltmeister die Gesamtwertung nach dem dritten Saisonrennen in Mexiko an. Ogier feierte seinen zweiten Sieg nach dem Auftakt-Triumph in Monte-Carlo und errang seinen siebten Sieg in Mexiko - Rekord für den Teilzeit-Toyotafahrer! Ogier gewann mit nur 27,5 Sekunden Vorsprung vor Thierry Neuville im Hyundai, während mit Elfyn Evans ein weiterer Toyota-Pilot das Podium komplettierte. Nach dem Auftakt am Freitag deutete vieles auf einen Zweikampf zwischen Ogier und Esapekka Lappi (Hyundai) hin, bis der Finne am Samstagmorgen verunfallte und vorzeitig ausschied. Ogier bewahrte die Führung mit all seiner Routine und schloss die Mexiko-Rallye mit einem Sieg in der Powerstage ab.
WRC: Ergebnis der Rallye Mexiko 2023
NLS: ROWE-BMW siegt vor Audi und Mercedes
ROWE-BMW hat den Saisonauftakt 2023 der Nürburgring Langstrecken-Serie, die 68. ADAC Westfalenfahrt, gewonnen. Im vierstündigen Rennen auf der Nordschleife überquerten BMW-Neuzugang Dries Vanthoor und BMW-Rückkehrer Maxime Martin die Ziellinie als Erste. Nach 28 Runden hatte das Duo im #99 BMW M4 GT3 von ROWE Racing einen Vorsprung von 6,435 Sekunden auf die Zweitplatzierten Kim Luis Schramm/Ricardo Feller im Audi R8 von Scherer Sport PHX (Phoenix).
Hinter dem BMW und dem Audi sorgten Marcel Marchewicz/Marek Böckmann im Mercedes-AMG GT3 von Schnitzelalm Racing für ein buntes Podium. Kurios: Die Sieger Vanthoor/Martin waren auf beiden ROWE-BMW #98 und #99 gemeldet und als einzige Fahrer für das Team am Start, weil die weiteren BMW-Piloten parallel in Sebring im Einsatz waren.
NLS: Ergebnis 68. ADAC Westfalenfahrt
FIA Formel 2: Vesti siegt in Dschidda - Boschung bleibt Spitzenreiter
Frederik Vesti hat das Hauptrennen der FIA Formel 2 in Saudi-Arabien im Rahmen des Formel-1-Wochenendes gewonnen. Der Prema-Pilot feierte seinen ersten Saisonsieg vor Jack Doohan (Virtuosi Racing) und Jehan Daruvala (MP Motorsport). Vesti, von P4 gestartet, lieferte sich zunächst ein Duell mit Pole-Setter Victor Martins, bis der ART-Pilot verunfallte und damit seine Siegchancen zunichtemachte.
Den Sieg im nachfolgenden Sprintrennen sicherte sich Ayumu Iwasa (DAMS). Martins schlug nach seinem Crash am Vortag zurück und fuhr von Startplatz 10 auf den zweiten Platz nach vorne. Daruvala erzielte als Dritter seinen zweiten Podesterfolg in Dschidda. Der Schweizer Ralph Boschung bleibt mit 33 Punkten Führender in der Gesamtwertung vor Theo Pourchaire (32) und Iwasa (31).
US-Rallycross: Timo Scheider bei Gaststart auf Podest
Der zweifache DTM-Timo Scheider absolvierte einen erfolgreichen Gaststart beim Saisonfinale der US-amerikanischen Rallycross-Meisterschaft in Los Angeles. Auf dem Glen Helen Raceway sprang Scheider bei XITE Energy Racing für den verletzten Chris Meeke ein und fuhr im Freitagsrennen auf Anhieb als Dritter aufs Podium. Robin Larsson sicherte sich im aus drei Rennen bestehenden Nitro-Rallycross-Saisonfinale den Titelgewinn und löste damit US-Sportstar Travis Pastrana ab.
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