Diese Entwicklung hatte sich über einen längeren Zeitraum angekündigt: Nach der Saison 2021 wird die GTLM-Kategorie der US-amerikanischen IMSA-Rennserie zu Grabe getragen. An ihre Stelle tritt ab dem Jahr 2022 eine Klasse mit dem Namen GTD Pro, in der Autos auf Basis des FIA GT3-Reglements gegeneinander antreten werden.
In der neu geschaffenen Klasse können sowohl Werks- als auch Kundenteams antreten. Mannschaften mit einem Profi und einem Amateur haben selbst die Wahl, ob sie in der GTD Pro oder in der bereits vorhandenen GTD-Kategorie antreten möchte. Reifenhersteller Michelin wurde von der IMSA als alleiniger Reifenausstatter nominiert.
Der Tod der GTLM-Klasse ist keine Überraschung. Bei den 24 Stunden von Daytona an diesem Wochenende, gleichzeitig IMSA-Saisonauftakt, treten nur sechs Autos in der GT-Topkategorie an: zwei BMW M8 GTE, zwei Corvette C8.R sowie je ein Porsche und Ferrari von Kundenteams.
Porsche hatte sein Werksengagement zum Jahresende 2020 beendet, BMW tritt in dieser Saison nur bei den vier Langstreckenrennen in Daytona, Sebring, Watkins Glen und dem Petit Le Mans an. Für die gesamte Saison sind nur die beiden Werks-Corvette und der Weathertech/Proton-Porsche gemeldet.
Mit diesem Schritt hat sich die seit Jahren aufstrebende GT3-Klasse endgültig als Platzhirsch im GT-Sport durchgesetzt. In Deutschland startet das ADAC GT Masters seit 2007 mit der einst von der FIA ins Leben gerufenen Kategorie. Ab 2021 will auch die DTM nach dem Ende der Class-1-Ära auf kostengünstigere GT3-Autos umschwenken. 2022 tritt ein neues GT3-Reglement in Kraft, unter anderem mit dem neuen BMW M4 GT3. IMSA-Teams können entweder Neuentwicklungen oder aktuelle Autos mit einem Evo-Kit einsetzen.
"Die IMSA WeatherTech SportsCar Championship gilt seit langem als Austragungsort der weltweit größten GT-Hersteller, -Teams und -Fahrer sowie einiger der aufregendsten und wettbewerbsfähigsten professionellen GT-Langstreckenrennen der Welt in der GTLM-Klasse", sagt IMSA-Präsident John Doonan.
"Wir glauben, dass der Wechsel zu GTD Pro die beste Gelegenheit für Hersteller und Teams bietet, dieses Erbe auch in Zukunft fortzusetzen. Wir erwarten eine beträchtliche Beteiligung der Hersteller, wenn wir in einem Jahr die GTD Pro-Klasse beim 60. Rolex 24 At Daytona starten."
Die Einführung der GTD-Pro-Kategorie folgt dem eingeschlagenen Weg der globalen Kostenreduktion im Motorsport. GTLM/GTE-Rennwagen waren reine Prototypen und in der Entwicklung deutlich teurer als GT3 oder auch Class-1-Rennwagen. Mit der Erschaffung der LMDh-Klasse ab Anfang 2023 haben sich Serienchefs und Hersteller auch im Prototypensport auf kostengünstigere Lösungen geeinigt.
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