Die Porsche-Werksfahrer Richard Lietz (Österreich), Nick Tandy (Großbritannien) und Patrick Pilet (Frankreich) gewannen die hart umkämpfte Klasse GTLM des Sportwagenklassikers in Florida mit dem vom Werksteam Porsche North America eingesetzten Porsche 911 RSR. Mit dem 76. Klassensieg in Daytona und dem 40. für den Porsche 911 baute Porsche seinen Rekord als erfolgreichster Hersteller in der Geschichte des Rennens weiter aus. Die 24 Stunden von Daytona waren das Premierenrennen der Tudor United SportsCar Championship, der neuen Sportwagenrennserie in den USA und Kanada.

Die 52. Auflage der 24 Stunden von Daytona markierte für Porsche den Beginn einer neuen Ära, denn in der Tudor United SportsCar Championship ist unter der Flagge des neu formierten Teams Porsche North America erstmals ein Werksteam im US Sportwagenrennsport am Start. Die Premiere war ein voller Erfolg: Nach der langen Nacht auf dem Daytona International Speedway lag am Morgen der Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 und Patrick Pilet im Cockpit an der Spitze. Der zweite 911 RSR mit der Startnummer 912, den sich die Porsche-Werksfahrer Patrick Long (USA), Michael Christensen (Dänemark) und Jörg Bergmeister (Langenfeld) teilten, folgte auf dem zweiten Platz.

Foto: Porsche
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Die 470 PS starken GT-Renner aus Weissach basieren auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 und feierten im Vorjahr beim ersten Start bei den 24 Stunden von Le Mans einen grandiosen Doppelsieg. Für 2014 wurde der Erfolgsrenner aus Weissach, dessen außergewöhnliches Fahrzeugdesign den Porsche-Le-Mans-Slogan "Mission 2014. Our Return" umsetzt, in vielen Bereichen weiter verbessert. Bei der Daytona-Premiere reichte es allerdings nicht zum doppelten Erfolg: In seinem ersten Rennen als Porsche-Werksfahrer musste Michael Christensen den 911 RSR mit der Nummer 912 nach 489 bis dahin problemlosen Runden wegen eines Motordefekts in der Box abstellen.

Die Startnummer 911 fuhr dagegen weiter auf Siegkurs. Patrick Pilet, Nick Tandy und Jörg Bergmeister wehrten alle Angriffe der Werksteams von BMW, Viper und Chevrolet erfolgreich ab. Es war über weite Strecken ein faszinierendes Duell um die Spitze, das den Kampf um den Gesamtsieg klar in den Schatten stellte. Die Zuschauer, von denen viele das Geschehen traditionell von den Dächern ihrer im Infield der weltberühmten Rennstrecke geparkten Motorhomes verfolgten, waren begeistert. Durch zwei Gelbphasen in den letzten Runden wurde es noch einmal richtig eng an der Spitze. Doch die Strategen in der Box von Porsche North America trafen die richtigen Entscheidungen, und die Fahrer zeigten auch in der hektischen Schlussphase keine Nerven. Als Patrick Pilet schließlich um 14.11 Uhr die Ziellinie überquerte, kannte der Jubel in der Porsche-Box keine Grenzen.

Eine erfolgreiche Rennpremiere feierte der neue Porsche 911 GT America in der Klasse GTD: Der Amerikaner Madison Snow belegte mit Jan Heylen (Belgien) und dem Deutschen Marco Seefried (Amerbach) im eigens für den Einsatz in der Tudor United SportsCar Championship gebauten Rennwagen nach einem tollen Kampf den zweiten Platz. Im Ziel fehlte weniger als eine Sekunde zum Sieg.

Stimmen nach dem Rennen:

Wolfgang Hatz, Vorstand Forschung und Entwicklung Porsche AG: "Ich habe schon viele 24-Stunden-Rennen erlebt, doch dieses hier war sicherlich das spannendste. Als zum Schluss das Pace Car auf die Strecke ging, wurde es noch einmal richtig eng. Doch Patrick hat das Rennen kontrolliert nach Hause gefahren. Eine tolle Leistung des gesamten Teams."

Hartmut Kristen, Porsche Motorsportchef: "Dieses Rennen ist mit Le Mans nicht zu vergleichen. Den Erfolg in Daytona haben wir unter ganz anderen Voraussetzungen geholt, in einer neuen Meisterschaft und mit einem völlig neu formierten Team, das sich erst noch aufeinander einspielen musste. Einen besseren Saisonstart als einen Sieg in Daytona kann man sich nicht wünschen. Beide Autos lagen zusammen mehr als 14 Stunden in Führung. Mein Dank geht an alle, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Jetzt schauen wir, wo wir uns noch im Detail verbessern können, und dann stehen die Chancen gut, dass es eine erfolgreiche Saison wird."

Richard Lietz: "Das war ein toller Saisonauftakt und wie erwartet ein extrem harter Kampf. Vor allem in der Nacht war es schwierig, sich aus allen Rangeleien herauszuhalten. Nach Le Mans haben wir mit dem 911 RSR auch Daytona gewonnen – es sieht ganz so aus, als würden diesem Auto die langen Rennen besonders gut liegen. Wir müssen jetzt schauen, dass wir auch in den kürzeren Rennen eine gute Performance zeigen."

Nick Tandy: "Dieser Sieg ist das Größte. Der 911 RSR ist 24 Stunden ohne Probleme gelaufen, das Team hat alles gegeben und einen tollen Job gemacht. Dieses Rennen war unglaublich hart für uns alle, hat aber auch super viel Spaß gemacht. Noch dazu sind wir die schnellste Rennrunde gefahren."

Patrick Pilet: "Das war bei weitem das schwierigste Rennen meines Lebens. Ich hatte noch nie ein so gut abgestimmtes Auto. Das ganze Team hat einen tollen Job gemacht. Mit diesem Sieg geht für mich ein Traum in Erfüllung."

Patrick Long: "Wir sind stolz auf das Team, das es in so kurzer Zeit so weit gebracht hat und diesen großartigen Sieg feiern konnte. Unglücklicherweise wurde es kein Doppelsieg, aber wir haben die ganze Zeit hart gekämpft."

Michael Christensen: "Das war mein erstes Rennen als Porsche-Werksfahrer. Für mich war Daytona ein tolles Erlebnis. Ich wurde überall sehr gut aufgenommen, bei uns herrscht ein toller Teamgeist. Der Sieg der Nummer 911 ist eine Motivation für das ganze Team. Ich bin sicher, dass wir bis zum Schluss um den Sieg hätten kämpfen können."

Jörg Bergmeister: "Das war auf jeden Fall ein gelungener Auftritt des neuen Teams Porsche North America. Der Sieg ist ein toller Erfolg für Porsche. Wenn unser Auto bis zum Schluss gehalten hätte, wäre es am Ende sicherlich noch spannender geworden."