Die SUPERBIKE*IDM in die letzte Saisonrunde des Jahres 2014 eingebogen. Auf dem Hockenheimring findet derzeit das Finale von Deutschlands höchster Serie im Motorradstraßenrennsport statt. Der erste Titelträger steht schon am heutigen Samstag fest. Yamaha-Pilot Marvin Fritz (Bayer-Bikerbox Racing) gewann das erste Supersport-Rennendes Wochenendes. Morgen fallen die Entscheidungen in den Klassen Superbike, Superstock 1000 und Sidecar.

Mit einem Punkt Vorsprung in der Gesamtwertung war Supersport 600-Fahrer Marvin Fritz nach Hockenheim gereist, wo er als Lokalmatador bejubelt wurde. Der Titelkampf zwischen dem Gundelsheimer und Roman Stamm (Kawasaki Schnock Team Shell Advance) befand sich auf dem Höhepunkt. Doch die Entscheidung fiel nicht erst im letzten Rennen, das am Sonntag ausgetragen wird, sondern bereits im ersten Lauf am Samstag.

Der Schweizer Roman Stamm kam als Führender aus der ersten Runde zurück, Fritz lag auf dem fünften Rang. Nach drei weiteren Umläufen tauchte er als Zweiter hinter Stamm auf und sah dessen Ausfall nahen. Hinter der Kawasaki entwickelte sich eine Rauchwolke: Wasser lief aus. Stamm musste mit dem technischen Defekt vorzeitig die Box ansteuern. Fritz fuhr nach 17 Rennrunden als Sieger des Laufes und auch als Internationaler Deutscher Meister in der Supersport 600-Klasse über die Ziellinie.

Superbikes: Reiterberger unwiderstehlich

"Ich war etwas aufgeregt vor dem Rennen und hätte nicht gedacht, dass die Entscheidung schon heute fallen würde", berichtet ein glücklicher und gleichzeitig erleichterter Fritz. "In der ersten Runde ist Lukas Pesek innen in die erste Kurve reingestochen, ich musste einen Bogen fahren und bin dadurch auf den fünften Platz zurückgefallen. Ich konnte zwar schnell auf Roman Stamm aufschließen, aber so einen Ausgang im Finale hatte ich mir nicht gewünscht. Aber es muss eben alles zusammen passen, um zu gewinnen. Fahrer, Technik und Team. Bei mir war es in diesem Jahr so und jetzt bin ich einfach nur glücklich und kann feiern."

In der Superbike-Klasse, der Top-Kategorie in der SUPERBIKE*IDM, gelang Markus Reiterberger (VanZon-Remeha-BMW) im Training das Gleiche wie zum Saisonauftakt: Er siegte in der Superpole, in der die neun schnellsten Fahrer der gemischt antretenden Superbike- und Superstock-Klasse in einer Zehn-Minuten-Session noch einmal gesondert um ihre Startpositionen kämpften. Der Titelverteidiger aus Bayern wird also am Sonntag zweimal von der ersten Position ins Rennen gehen und hofft auf zwei Siege. Nach dem Doppel-Triumph auf dem Lausitzring vor einer Woche, als er zum ersten Mal die Ducati-Armada mit Xavi Forés und Max Neukirchner vom 3C-Racing Team besiegen konnte, ist er hoch motiviert. Der Titelkampf wird sich morgen allerdings zwischen den beiden Favoriten auf der Ducati 1199 Panigale R abspielen.

Markus Reiterberger war in der Superpole nicht zu stoppen, Foto: SUPERBIKE*IDM
Markus Reiterberger war in der Superpole nicht zu stoppen, Foto: SUPERBIKE*IDM

In der Superstock 1000-Klasse war Marc Moser (Triple M Racing powered by Ducati) Schnellster des Trainings, aber als Gaststarter wird er in der Meisterschaft keine Entscheidung spielen, da er außerhalb der Wertung fährt. Von den gewerteten Teilnehmern setzten sich Dominic Vincon (BMW Stilgenbauer), der Meisterschafts-Führende Marco Nekvasil (Interwetten Racing by Fritze Tuning) und Chris Burri (Kawasaki Schnock Team Shell Advance) am besten in Szene.

Lucy Glöckner im Pech

Für Lucy Glöckner (BMW-Wilbers-Racing) auf der HP4 lief es dagegen wenig glücklich. Die schnelle Dame stürzte im zweiten Zeittraining und taucht als Elfte in der Superstock 1000-Liste auf. Die 24-jährige hat aber immer noch die größte Chance von allen, dem Österreicher Nekvasil den näher rückenden Titel wegzuschnappen.

In der Klasse Sidecar trennen zwei Punkte die Titelfavoriten André Kretzer/Jens Lehnertz und Josef Sattler/Stefan Trautner. Mit dem Start von der Pole Position haben Kretzer/Lehnertz die beste Voraussetzung für ihre Titelverteidigung.