Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft macht zum vorletzten Mal in dieser Saison Station, dieses Mal am Sachsenring. Die IDM geht in die heiße Phase - so auch die Rennen in der Supersport-Klasse. Vor dem Finale in Hockenheim ist bereits eine kleine Vorentscheidung im Kampf um den Titel gefallen. Vor 15.000 Zuschauern gewannen Tatu Lauslehto und David Linortner jeweils ein Rennen und Lauslehto konnte seine Führung in der Gesamtwertung weiter ausbauen.

Yamaha dominiert im Training

Vor dem zweiten Qualifying am frühen Nachmittag klärte das Wetter auf und die Sonne blinzelte etwas durch die sächsischen Wolken. Kevin Wahr drehte die schnellsten Rundenzeiten und stellte seine Yamaha auf die Pole Position. Mit der besten Ausgangsposition und gestärkt vom Podestplatz aus Schleiz ging Kevin Wahr nun hoch motiviert ins Rennen am Sachsenring. Die zweit-schnellste Zeit fuhr David Linortner. Tatu Lauslehto verbesserte sich gegenüber dem Vormittag auf Platz drei. Stefan Kerschbaumer komplettiert die erste Startreihe. Somit standen vier Yamahas auf den ersten vier Plätzen.

Lauslehto sichert sich fünften Saisonsieg

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. So lautet das Fazit des ersten IDM Supersport-Rennens auf dem Sachsenring. Nach dem Start sah es lange nach einem spannenden Zweikampf zwischen David Linortner und Kevin Wahr aus. Beide Yamaha-Piloten kamen in der zweiten Runde schon mit einem Vorsprung von 2,6 Sekunden vor dem Verfolgerfeld zurück. Hinter dem Spitzen-Duo bildete sich zunächst eine kampfstarke Gruppe mit neun Fahrern, darunter unter anderem Tatu Lauslehto, Daniel Sutter, Stefan Kerschbaumer und Marc Moser.

Fast in jeder Runde wechselten die Positionen und der Abstand auf die beiden ersten Piloten wuchs auf 4,4 Sekunden an. Doch David Linortner und Kevin Wahr waren sich im Kampf um Platz eins auch nicht einig und fighteten ebenso hart, was die Verfolger wieder näher brachte. Mit einer schnellsten Runde nach der nächsten knabberte der Drittplatzierte Tatu Lauslehto den Vorsprung immer weiter ab. Im drittletzten Umlauf war er dann am Hinterrad von Kevin Wahr dran. Die nun Dreiergruppe ging auf die letzten Meter. Nach 20 Runden war es schließlich Tatu Lauslehto, der die schwarz-weiß karierte Flagge als Erster sah.

Zweiter wurde Kevin Wahr und David Linortner etwas enttäuschter Dritter. "David und ich haben hart gekämpft, aber uns nicht behindert. Wir sind unterschiedliche Linien gefahren, leider für uns konnte Tatu dann aufholen und hat uns den Sieg vor der Nase weggeschnappt", sagte Kevin ein wenig traurig. "Meine Reifen haben heute perfekt gearbeitet. Das Duo an der Spitze war eigentlich schon weg, aber ich konnte bis zum Schluss richtig angasen. Es war recht leicht die Lücke wieder zu zufahren und ich habe es in der letzten Runde dann einfach riskiert", sagte ein wie immer recht kühler Lauslehto.

Als Vierter kam Marc Moser ins Ziel. Fünfter wurde wie schon im Vorjahr Daniel Sutter. Besonders aufgefallen ist auch Günther Knobloch. Eigentlich ist der Österreicher als Teamchef von David Linortner tätig. Doch am Sachsenring griff er wieder aktiv ins Renngeschehen ein und das mit einer MV Agusta. Im ersten Rennen wurde er Elfter. Auch beim Finale in Hockenheim wird "Knobi" mit der roten Göttin antreten. Pechvogel des Tages war der Schleizer Thomas Walther. Mit einem zufriedenstellenden elften Platz im Training rollte er mit rauchender Yamaha in die Startaufstellung und musste bereits vor dem Rennen sein Motorrad mit technischem Defekt abstellen.

Der schönste Sieg

Wie schon im ersten Lauf am Vortag machten sich Kevin Wahr und David Linortner direkt nach dem Start auf und davon. Die beiden Yamaha-Piloten fuhren konstant schnelle Zeiten und konnten einen Vorsprung von bis zu sechs Sekunden herausfahren. Hinter dem Duo kämpften zunächst vier Piloten um den letzten Podestplatz. Doch nach und nach setzten sich Marc Moser und Tatu Lauslehto ab und eilten Stefan Kerschbaumer und Jesco Günther davon. Dahinter konnte Daniel Sutter das Tempo nicht ganz mitgehen und fiel etwas zurück.

Der Zweite in der Gesamtwertung bekam gegen Rennende sogar mit seinem Landsmann Roman Stamm richtig Druck von hinten. Doch er konnte Platz sieben ins Ziel retten. An der Spitze ließ sich David Linortner trotz ständigen Angriffen von Kevin Wahr nicht aus der Ruhe bringen und sicherte sich seinen dritten Sieg in dieser Saison. Kevin Wahr und ein gegen Ende immer stärker werdender Marc Moser komplettierten das Podium. "Dieser Sieg ist echt etwas besonderes. Am Red Bull Ring wusste ich, dass ich gewinnen kann. Aber hier waren Kevin und Tatu verdammt schnell. Ich freue mich riesig", sagte Lino nach dem Rennen.

Der Führende in der Gesamtwertung, Tatu Lauslehto, kam als Vierter ins Ziel, vor dem amtieren Meister Jesco Günther und Stefan Kerschbaumer. Daniel Sutter wurde nur Siebenter und muss damit seine Titel-Hoffnungen fast begraben. 32 Punkte trennen Lauslehto und Sutter vor dem Saisonfinale in Hockenheim. "Ich hoffe in Hockenheim können wir noch einmal angreifen. 32 Punkte sind eine Hausnummer, aber der Titel ist noch möglich. Der Sachsenring lag mir noch nie wirklich, es war einfach nicht mein Wochenende", sagte der Schweizer nach dem Rennen frustriert.