Wenn ein Australier deutscher Meister wird klingt das vielleicht ein wenig komisch, doch in der IDM ist das mittlerweile Gang und Gebe. 2010 sahnten mit Karl Muggeridge und Damian Cudlin zwei Fahrer aus Down Under die Titel in der Superbike- und Supersport-Klasse ab und dieses Jahr Jack Miller in der Klasse bis 125ccm.

"Ich wollte diese Tradition nicht brechen", schmunzelte der RZT-Pilot, nachdem ihm ein vierter Platz beim Finale zum Titel gereicht hatte. "Es ist toll die australische Fahne hoch zu halten und über den Titel freue ich mich wirklich riesig.

Dabei hätte es im Schlussspurt auch noch einmal kippen können. Bereits seit dem Wochenende auf dem Schleizer Dreieck war klar, dass nur noch Miller und sein Teamkollege Luca Amato Champion werden können. Und Amato machte in Hockenheim das für seine Lage einzig richtige und fuhr auf Sieg.

"Ich wusste, dass ich unbedingt Vierter werden musste", schilderte Miller. Doch die Konkurrenz wollte ihm so gar nichts schenken, Florian Alt zum Beispiel forderte den Australier kräftig heraus. "Wir haben uns in der ersten Kurve sogar einmal berührt und Florian musste weit gehen. Ich dachte dann er ist weg, aber auf einmal war er wieder da und wir haben uns etliche Male überholt."

"In der letzten Runde musste ich wirklich alles auf eine Karte setzen, denn der fünfte Platz hätte mir nicht zum Titel gereicht", machte Miller noch einmal klar. Am Ende wurde er aber trotzdem deutscher Meister - mit nur einem Punkt Vorsprung auf Teamkollege Amato.