Die FIA hat an diesem Dienstag den Rennkalender für die Formel-1-Saison 2023 bei einem Online-Treffen des World Motor Sport Council abgesegnet. Unter den rekordverdächtigen 24 Grands Prix findet sich eine faustdicke Überraschung: Das F1-Rennen in Belgien am 30. Juli 2023 wurde exakt auf das bereits veröffentlichte Datum zum nächstjährigen 24-Stunden-Rennen an gleicher Stelle auf dem Ardennenkurs gelegt!

Schon Ende Juli hatte der Veranstalter SRO um Chef Stephane Ratel den Termin für das 24h-Rennen Spa-Francorchamps verkündet: 29. bis 30. Juli 2023. Der GT3-Klassiker bildet nicht nur das Highlight im Rennkalender der GT World Challenge, sondern wird nächstes Jahr auch noch zum 75. Mal in seiner Geschichte ausgetragen.

Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com steht das 24h-Rennen Spa 2023 vor einer Verlegung, die intern schon länger diskutiert worden sein soll. Ein neuer Austragungstermin wurde öffentlich noch nicht bekanntgegeben. Die Änderung im Zuge des veröffentlichten F1-Rennkalenders dürfte in Bälde kommuniziert werden. Nach dem Vorstoß des WMSC wirkt die Termin- und Strecken-Kollision zumindest irritierend für Fans und Medien.

Bei der Kalender-Bekanntgabe rühmte sich die FIA unterdessen mit einer vermiedenen Termin-Überschneidung zwischen der Formel 1 und den 24 Stunden von Le Mans. Der Frankreich-Klassiker, bei dem 2023 unter anderem Porsche, Ferrari, Peugeot und Toyota in der Hypercar-Klasse um den Gesamtsieg kämpfen, steigt am 10.-11. Juni - gleichzeitig der 100. Geburtstag der 24h Le Mans.

"Der F1-Kalender 2023 wird im Rahmen der Bemühungen der WMSC-Mitglieder, alle Rennkalender der Weltmeisterschaft zu optimieren, eine Kollision mit den 24 Stunden von Le Mans vermeiden", heißt es dazu in der FIA-Pressemitteilung. Le Mans findet kommendes Jahr zwischen den Großen Preisen von Spanien (04. Juni) und Kanada (18. Juni) statt.

Update: Dienstag, 20. September, 19:00 Uhr

Erwartungsgemäß hat die SRO noch am Abend reagiert und einen großflächig angepassten Rennkalender für die Saison 2023 der GT World Challenge Europe präsentiert. Das 24h-Rennen Spa rückt auf den 01. bis 02. Juli nach vorne statt der geplanten Austragung am 29. bis 30. Juli, "dem Datum, das seit 1953 zumeist für die 24 Stunden von Spa genutzt wurde", wie der Veranstalter süffisant mitteilte.

Damit nicht genug: Die Spa-Verlegung hat Auswirkungen auf weitere Veranstaltungen - Teams, Fahrer und Rennstreckenbetreiber dürften alles andere als begeistert sein. Das 3-Stunden-Rennen in Monza wird um eine Woche verlegt und kollidiert zeitlich mit dem 24h-Rennen Nürburgring-Qualifyingrennen, die Sprint-Rennen in Brands Hatch um zwei Wochen, ebenso das Monza-Event. Der offizielle SRO-Test für Spa fällt jetzt auf den 23./24. Mai 2023 - zwei Tage nach dem 24h-Rennen auf dem Nürburgring (18.-21. Mai 2023) und damit ein absoluter Kraftakt für alle Teilnehmer.

Zahlreiche Änderungen sind auch bei den Rahmenrennserien wie der GT4 European Series notwendig. "Diese überarbeiteten Zeitpläne sollen den Teilnehmern und Fans, die ihre Energie in die Rennprogramme von SRO auf der ganzen Welt investieren, das bestmögliche Erlebnis bieten", schloss die Pressemitteilung ohne ein Zitat von SRO-Boss Ratel.

GT World Challenge Europa 2023: Überarbeiteter Rennkalender

RennenKategorieDatum
MonzaEndurance22.-23. April 2023
Brands HatchSprint13.-14. Mai 2023
Paul RicardEndurance03.-04. Juni 2023
24h SpaEndurance01.-02. Juli 2023
MisanoSprint15.-16. Juli 2023
NürburgringSprint29.-30. Juli 2023
HockenheimEndurance02.-03. September 2023
ValenciaSprint16.-17. September 2023
BarcelonaEndurance30. September-01. Oktober 2023
ZandvoortSprint14.-15. Oktober 2023