Kein Glück für Rennfahrer Marvin Kirchhöfer: Die größte Nachwuchshoffnung im deutschen Motorsports blieb beim fünften Lauf der GP3 Series 2014 auf dem Hungaroring erstmals in dieser Saison ohne Punkte. Eine Woche nach seinem spektakulären Heimsieg in Hockenheim verpasste der 20-jährige Leipziger in den beiden Rennen vor den Toren der ungarischen Metropole Budapest als Elfter und Neunter nur ganz knapp die Punkteränge. Nach zehn von 18 Wertungsläufen belegt Kirchhöfer in der GP3-Fahrerwertung mit 80 Punkten den fünften Platz.

"Das Wochenende ist leider sehr unglücklich verlaufen. Erst die nicht ganz nachvollziehbare Grid-Strafe und dann zweimal haarscharf um jeweils einen Platz an den Punkten vorbei geschrammt. Das ist extrem schade, aber es wird mich nicht umwerfen", sagte Kirchhöfer: "Ich bin sicher, dass ich beim nächsten Rennen in Spa wieder ganz vorne angreifen kann."

Foto: Sutton
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Verheißungsvoller Auftakt

Dabei hatte das Rennwochenende auf dem Hungaroring für Kirchhöfer eigentlich sehr verheißungsvoll begonnen. Im Freien Training am Freitag setzte der Laufsieger von Hockenheim als Dritter erneut die Akzente in der Spitzengruppe des 26-köpfigen internationalen Spitzenfeldes.

Bereits im Qualifying am Samstagmorgen lief es dann für den erfolgreichen Youngster aus dem französischen ART Grand Prix-Team nicht mehr ganz wunschgemäß. Das extrem spannende Zeittraining musste nach zwei spektakulären Drehern kurz vor Schluss mit roten Flaggen abgebrochen werden. Das Qualifying wurde mit knapp drei Minuten auf der Uhr neu gestartet. Kirchhöfer konnte sich bei seinem letzten Versuch nicht mehr verbessern und qualifizierte sich als Zehnter (1:34.076 Minuten).

Foto: GP3 Series
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Ärgerliche Hockenheim-Strafe

In der Startaufstellung für das erste Rennen am Nachmittag wurde der Sachse allerdings um fünf Plätze nach hinten versetzt. Grund dafür war ein Zwischenfall beim letzten Rennwochenende in Hockenheim gewesen, in dessen Folge Kirchhöfer eine Strafe kassiert hatte.

"Für mich war die Entscheidung nicht korrekt. Es stimmt nicht, dass ich in der besagten Situation überschossen habe. Ich war innen in der Kurve auf dem Kerb und konnte mich nicht in Luft auflösen. Aber daraus muss ich lernen. Vielleicht kann ich mich mit einem guten Start um ein paar Plätze verbessern", hatte Kirchhöfer gegenüber Motorsport-Magazin.com gesagt.

Foto: Sutton
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Knapp an den Punkten vorbei

Im Wertungsrennen am Samstagnachmittag startete die deutsche Nachwuchshoffnung somit aus der achten Reihe. Auf der anspruchsvollen 4.381 Kilometer langen Grand-Prix-Strecke, die nur wenige gute Überholmöglichkeiten bietet, versuchte Kirchhöfer das Maximale aus der Situation herauszuholen. Nach 17 Runden musste sich der 20-Jährige als Elfter schließlich weit unter Wert geschlagen geben und verpasste damit zum ersten Mal in einem GP3-Rennen die Punkteränge.

Der zweite Wertungslauf am Sonntagmorgen verlief aus der Sicht des amtierenden deutschen Formel-3-Champions ähnlich unglücklich. Über die Distanz von erneut 17 Runden legte Kirchhöfer wie schon tags zuvor alles in die Waagschale. Als Neunter betrug sein Rückstand auf die Punkteränge im Ziel lediglich zwei Zehntelsekunden.