In seiner zweiten Saison in der GP2 Serie hat Mitch Evans endlich den ersten Sieg geholt. In Silverstone gewann der Australier nach einem mehrfachen Zweikampf mit Lokalmatador Jolyon Palmer am Ende deutlich. In einem Rennen mit wenigen Überholmanövern fuhr Stoffel Vandoorne vom fünften Startplatz auf das Podium nach vorne.

Im Gegensatz zur Formel 1 gab es beim Nachwuchs kein Wetter-Chaos. Bis auf einige feuchte Flecken war die Strecke in gutem Zustand, wenig überraschend starteten alle Piloten auf den profillosen Slicks. Am besten schaffte das Pole-Mann Raffaele Marciello, der in der ersten Runde gleich einen Vorsprung von mehr als einer Sekunde herausfuhr - auch weil sich Evans kurz nach dem Start an Palmer vorbei auf die zweite Position quetschte.

Marciello fiel nach einem perfekten Start aus, Foto: GP2 Series
Marciello fiel nach einem perfekten Start aus, Foto: GP2 Series

Auf und davon war Marciello aber noch lange nicht. Als Palmer nach einigen Runden wieder an Evans vorbei kam, fuhr er direkt einige schnelle Runden und reduzierte den Rückstand auf den Führenden auf unter eine Sekunde. Ein direktes Duell direkt auf der Strecke sollte es aber nicht geben: Marciello bog bereits nach zehn Runden zum Reifenwechsel in die Boxengasse ab.

Das war gleichbedeutend mit der Entscheidung um den Sieg: Während Marciello im Verkehr hängen blieb, fuhren Palmer und Evans an der Spitze deutlich schnellere Zeiten. Nach der Hälfte der Renndistanz kam es für den Italiener allerdings noch dicker, als er mit einem technischen Defekt ausrollte.

Erster Punkt für Daniel Abt

Wirklich spannend wurde es erst, als Palmer nach 19 Runden zu seinem Pflichtboxenstopp abbog und Evans nur einen Umlauf später folgte. Zusammen mit einem schnellen Reifenwechsel reichte die eine schnelle Runde für Evans tatsächlich aus, um wieder vor Palmer zu gelangen. Palmer versuchte es direkt mit zwei Angriffen, hatte auf der Außenbahn allerdings keine Chance und blieb Zweiter.

Hinter Evans und Palmer folgte lange nichts. Mit mehr als 25 Sekunden Rückstand holte Vandoorne den dritten Platz, dahinter belegten Julian Leal, Stefano Coletti und Johnny Cecotto die Positionen vier bis sechs. Felipe Nasr und Stephane Richelmi starten am Sonntag aus der ersten Reihe, hinter ihnen durften sich Neuling Marco Sörensen und Daniel Abt über die ersten Punkte der Saison freuen.

Kurz nach dem Rennende rückte Abt sogar noch eine Position auf. Leal, der sich in der letzten Runde sehr hart an Coletti vorbei quetschte, wurde für sein Manöver bestraft und fiel zehn Plätze zurück.