Erst zu Beginn des Jahres gab der italienische Luxus- und Sportwagenhersteller Maserati bekannt, Venturi für die nächste Saison in der Formel E mit Aggregaten und dem Namen 'Maserati' auszustatten. Nun teilte Venturi-CEO Susie Wolff am Dienstagabend nach dem finalen Rennen in Seoul via Social Media mit, dass ihre persönliche Reise mit Venturi und der Formel E ein Ende habe.

"So wie die erfolgreichste Formel-E-Saison von Venturi zum Ende kommt, tut das auch meine persönliche Reise mit dem Team und der Formel E. Ich gehe und bin stolz auf die soliden Strukturen, die wir zusammen geschaffen haben, bevor das Team ein neues Kapitel mit Maserati beginnt", so die ehemalige DTM-MercedesPilotin, die mit Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff verheiratet ist.

Susie Wolffs Reise bei Venturi begann 2018, als die gebürtige Schottin die Funktion der Teamchefin übernahm. Erst Ende 2021 übernahm sie die Rolle der geschäftsführenden Gesellschafterin (CEO).

Ein Grund für den Führungswechsel, der mit dem Einstieg von Investoren bei Venturi verbunden war Venturi-Besitzer Gildo Pastor aus der monegassischen Milliardärsfamilie lümmerte sich verstärkt um Projekte in der Raumfahrt. Als Teamchef fungiert seitdem der ehemalige Formel-1- und Formel-E-Pilot Jerome D'Ambrosio.

Diese Konstellation und vor allem die Mercedes-Kundenmotoren verhalf dem Venturi-Team, welches seit der ersten Stunde der Formel E an den Start ging und für das unter anderem Felipe Massa antrat, zu großen Erfolgen. In den letzten beiden Saisons kämpfte Venturi-Pilot Edoardo Mortara um den Weltmeistertitel. 2022 erreichte der Rennstall mit Sitz in Monte Carlo den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Meisterschaft und mit Mortara den dritten Platz in der Fahrerwertung - die erfolgreichste Saison in der Geschichte des vergleichsweise kleinen Rennstalls aus dem Fürstentum.

"Als ich zu Venturi in die Formel E kam, war es mein Ziel, ein Team zu erschaffen, das nicht nur auf der Strecke erfolgreich ist, sondern einen tieferen Sinn hat. Eine Racing-Familie, die für Diversität und Gleichberechtigung steht. Diese Reise geht weiter und ich bin stolz auf den Fortschritt, den wir gemacht haben", so Wolff.

"Vor vier Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, welchen Herausforderungen wir als Team strotzen müssten. Es waren diese schweren Momente, die diese Unverwüstlichkeit, Hoffnung und das Vertrauen zueinander schafften - wir sind von hinten gekommen und kämpfen nun konstant um Siege und Titel. Danke an Gildo Pastor für die Vision und den Glauben an das Team. Und Danke an Alejandro Agag (Formel-E-Gründer) und jeden in der Formel E für vier tolle Saisons. Zum Schluss danke ich meinem Venturi FE, es war mir einer Ehre, solch ein talentiertes und motiviertes Team geleitet und repräsentiert zu haben", konkludierte die Geschäftsführerin ihre Danksagung.

Bis dato wurde noch keine Nachfolge für Wolff bekanntgegeben. Auch die Fahrerpaarung für das neue Maserati-Team wurde noch nicht bestätigt. Es halten sich hartnäckige Gerüchte um einen Sitz für den ehemaligen Mercedes-Weltmeister Nyck de Vries, der an der Seite von Mortara in der Saison 2023 an den Start gehen könnte