Edoardo Mortara legte im Qualifying vor dem zweiten Berlin-Rennens eine dominante Vorstellung hin und bezwang Robin Frijns im Finale mit einem Vorsprung von einer halben Sekunde. Damit starten die beiden das Rennen am Nachmittag aus der ersten Riehe. Den dritten respektive vierten Startplatz konnten sich Nyck de Vries und André Lotterer sichern.

"Schon gestern war fantastisch und heute nochmal. Ich bin super aufgeregt für das Rennen", so ein überglücklicher Mortara, der versucht seinen starke Vorstellung zu erklären: "Ich glaube, wir haben gestern was gefunden, das gut funktioniert hat und heute auch wieder funktioniert."

Auch Robin Frijns ist nicht unzufrieden mit seinem Qualifying. "Im Vergleich zu gestern, da war ich 20. und jetzt bin ich Zweiter. Das habe ich nicht erwartet." Gleichzeitig, glaubt der Niederländer, dass noch etwas mehr drinnen gewesen wäre, auch wenn er eigentlich am Limit unterwegs war. "Mortara fliegt schon das ganze Wochenende, aber es gibt immer Raum für Verbesserungen."

Bei Mercedes gab es eine kleine Verschiebung der Kräfteverhältnisse. Während Stoffel Vandoorne an diesem Berlin-Wochenende die bisher bessere Figur machte als Teamkollege Nyck de Vries, war es schließlich der Niederländer, der im Qualifying seinen Stallrivalen besiegen konnte. "Heute war bisher ein besserer Tag [als gestern], aber es gibt noch das Rennen", so der amtierende Formel-E-Weltmeister. Vandoorne wird das Rennen von Startplatz sieben in Angriff nehmen.

Porsche erlebte auf Seiten von Pascal Wehrlein eine herbe Enttäuschung. Der deutsche Pilot schied bereits in der Gruppenphase aus und muss das Rennen damit aus der vorletzten Reihe von Position 19 aus starten. "Wir waren mit dem Training heute morgen nicht ganz glücklich. Wir haben dann große Änderungen vorgenommen und das ging komplett nach hinten los", begründet Wehrlein.

Edoardo Mortara dominiert Qualifying

Gruppe A: In Gruppe A traten Stoffel Vandoorne, Mich Evans, Robin Frijns, Sergio Sette Camara, Oliver Askew, Olvier Turvey, Pascal Wehrlein, Lucas Di Grassi, Jake Dennis und Alexander Sims gegeneinander an.

Lucas Di Grassi legte früh mit einer schnellen Zeit vor. Eine 1:07.356 hievte den Brasilianer an die Spitze der Zeitentabelle. Pascal Wehrlein musste bereits nach seinem ersten Lauf etwas zittern und lag über zwei Zehntel hinter der magischen Top-4-Grenze, berührte aber auch im Ausgang von Kurve vier einmal die Wand.

Auch Stoffel Vandoorne war mit seiner ersten Runde noch nicht im grünen Bereich, ganz im Gegensatz zu den beiden Envision-Piloten Robin Frijns und Nick Cassidy, die auf den Plätzen zwei und vier platziert waren. Kurz vor Schluss konnte Vandoorne sich aber noch mit einer neuen Bestzeit in die K.o.-Phase retten. Pascal Wehrlein dagegen scheiterte erneut und muss das Rennen am Nachmittag damit aus der vorletzten Startreihe starten.

Für die K.o.-Phase qualifiziert: Vandoorne, Frijns, Di Grassi, Cassidy. Ausgeschieden: Evans, Sims, Turvey, Dennis, Sette Camara, Wehrlein, Askew.

Gruppe B: In Gruppe A traten Jean-Eric Vergne, Edoardo Mortara, André Lotterer, Nyck de Vries, Antonio Felix da Costa, Sam Bird, Sebastien Buemi, Oliver Rowland, Maximilian Günther und Dan Ticktum gegeneinander an.

Während neun Piloten bereits früh einen Runde in den Asphalt brannten, schickte DS Techeetah die beiden Fahrer Antonio Felix da Costa und Jean-Eric Vergne erst spät auf die Strecke, konnten mit ihren aber keine Bäume ausreißen.

Ganz im Gegensatz zu Edoardo Mortara, der den guten Lauf von Venturi mit einer zwischenzeitlichen Bestzeit fortsetzte und diese auf seinem letzten schnellen Lauf nochmals unterbot. Andre Lotterer konnte sich mit seinem zweiten Platz ebenfalls für die K.o.-Phase qualifizieren. Jean-Eric Vergne musste sich im DS Techeetah etwas überraschend geschlagen geben.

Für die K.o.-Phase qualifiziert: Mortara, De Vries, Da Costa, Lotterer. Ausgeschieden: Vergne, Rowland, Günther, Bird, Giovinazzi, Buemi, Ticktum

Viertelfinale 1 (André Lotterer vs. Stoffel Vandoorne):
Andre Lotterer legte gegen Stoffel Vandoorne vor. Der Belgier erwischte Kurve eins nicht optimal und verlor so direkt viel Zeit gegen Lotterer. Die konnte er nicht mehr aufholen und so qualifizierte sich Lotterer für das Halbfinale.

Viertelfinale 2 (Antonio Felix da Costa vs. Robin Frijns):In der ersten Zeitmessung lag Robin Frijns im Envision noch eine Zehntel hinter dem DS Techeetah von Da Costa. Der Portugiese konnte den Vorsprung aber nicht halten und so sorgte letztlich ein knappe Entscheidung über das Aus von Da Costa.

Viertelfinale 3 (Lucas di Grassi vs. Nyck de Vries): Das Duell zwischen Lucas di Grassi und Nyck de Vries sollte deutlicher werden. Der Venturi-Pilot und Schnellste aus dem zweiten Freien Training unterlag dem Niederländer um fast drei Zehntel. Nyck de Vries zog damit ins Halbfinale ein.

Viertelfinale 4 (Nick Cassidy vs. Edoardo Mortara): Edoardo Mortara wurde seiner Favoritenrolle gegen Cassidy gerecht und konnte den Vorsprung in Sachen Rundenzeit über die zehn Kurven konstant ausbauen. Damit gelang dem Schweizer und Vortagessieger der Sprung in das Halbfinale.

Halbfinale 1 (André Lotterer vs. Robin Frjns): André Lotterer fuhr sein Runde im Porsche als Erster. Zunächst konnte sich Frijns von Lotterer absetzen, der in nicht optimal durch die Kurven kam. Im Laufe der Runde wurde es aber nochmal spannend, als der Envision-Pilot einen Fehler machte und Lotterer wieder Zeit gutmachte. Letztlich konnte Frijns seinen Vorsprung aber über die Bühne bringen.

Halbfinale 2 (Nyck de Vries vs. Edoardo Mortara): Edoardo Mortara ließ Nyck de Vries auf seiner schnellen Runde keine Chance und fuhr mit einem Vorsprung von ganze vier Zehnteln über die Ziellinie. Der Schweizer ließ bisher nichts anbrennen.

Finale (Edoardo Mortara vs. Robin Frijns): Robin Frijns legte gegen Edoardo Mortara vor und kam nicht optimal durch die erste Kurve. So lag Mortara bereits bei der ersten Zeitmessung vor Frijns. Auch auf der restlichen Runde legte Mortara eine dominante Vorstellung hin und besiegte Frijns letztlich um eine halbe Sekunde!