Mit frischem Wind in den Segeln geht es nach einer kurzen Pause weiter mit der Formel E 2022. Nach dem Überhol-Spektakel in Rom zieht der Formel-E-Zirkus ins Fürstentum zu Monaco - 2021 der Schauplatz eines der besten Rennen in der Geschichte der Formel E. Bei Saisonrennen sechs kämpfen die Fahrer erstmals auf dem identischen Streckenlayout wie die Formel 1. Außerdem wurden am Donnerstag die neuen Boliden der dritten Generation vorgestellt. Die Fahrzeuge der Gen3 werden nächste Saison zum Einsatz kommen.

Läuft es beim fünften Gastspiel der Formel E im Fürstentum ähnlich wie im Vorjahr, können sich die Zuschauer auf ein rasantes Rennen gefasst machen. Im Verlauf der 26 Runden sorgten die 24 Fahrer der Formel E für fast 150 Positionswechsel! Allein innerhalb der Top-6 gab es 28 Positionsänderungen sowie nicht weniger als sechs Führungswechsel zwischen drei Fahrern. Am Ende setzte sich der frühere Champion Antonio Felix da Costa vor Robin Frijns und Mitch Evans durch.

Für Jaguar-Pilot Evans hätte der Double-Header in Rom vor zwei Wochen kaum besser laufen können: zwei Rennen, zwei Siege. Damit katapultierte sich Evans in der Fahrerwertung von Platz 17 auf Rang vier. Somit ist der Neuseeländer wieder voll im WM-Kampf, nur neun Punkte trennen ihn vom WM-Führenden Jean-Eric Vergne im DS Techeetah.

Vergne führt die WM mit 60 Punkten an, dicht gefolgt von Niederländer Robin Frijns mit 58 Zählern auf dem Konto. Stoffel Vandoorne rutscht mit 56 Punkten ab auf Platz drei. Der Deutsche Andre Lotterer überholt Pascal Wehrlein in der Fahrerwertung und landet auf Rang sechs. Das, obwohl Lotterer im ersten Rom-Rennen nur auf Platz zehn ins Ziel kam. In Rennen zwei verpasste er mit dem vierten Platz knapp das Treppchen.

"Im vergangenen Jahr ist uns nach einem nicht so tollen Start eine starke Aufholjagd gelungen", erinnert sich Lotterer. Dennoch soll es dieses Jahr mit einem besseren Qualifyingergebnis auch ohne Aufholjagd klappen: "Die letzten Rennen machen mich zuversichtlich, dass uns das gelingen wird. Ich rechne mit einem guten Ergebnis."

Für den zweiten Deutschen im Bunde und Porsche-Teamkollege von Lotterer, Pascal Wehrlein, liefen die Rennen in Rom eher bescheiden. Mit den Ergebnissen P6 und P8 rutscht Wehrlein in der Fahrwertung von Position drei auf Rang sieben. Doch Wehrlein kennt den Schlüssel zum Erfolg in Monaco: "Für Formel-E-Verhältnisse ist die Strecke relativ lang, so dass das Energiemanagement eine wichtige Rolle spielen wird."

Für den dritten Deutschen, Nissan-Werksfahrer Maximilian Günther, war das Wochenende in Rom eine weitere Nullnummer. DNF in Rennen eins nach einer unverschuldeten Kollision und null Punkte ebenfalls in Rennen zwei. Die Ergebnisse von Teamkollege Sebastien Buemi sind ähnlich überschaubar. Schlecht lief es auch bei dem Ex-Formel-1-Piloten Antonio Giovinazzi (Dragon). Auch er verzeichnet einen Ausfallund bleibt damit weiterhin auf dem letzten Platz in der Fahrerwertung.

Formel E in Monaco: Alle bisherigen Sieger

JahrSiegerP2P3
2015Sebastien BuemiLucas di GrassiNelson Piquet Jr.
2017 Sebastien Buemi Lucas di GrassiNick Heidfeld
2019Jean-Eric VergneOliver RowlandFelipe Massa
2021Antonio felix da CostaRobin FrijnsMitch Evans

Formel E 2022 Monaco: Das Streckenlayout

Erstmals fährt die Formel E in Monte Carlo auf dem identischen Layout wie die Formel 1. Schon im letzten Jahr verabschiedete sich die elektrische Rennserie von der kürzeren Version der ersten drei Besuche und fuhr auf einem Layout, ähnlich dem der Königsklasse. Lediglich die Hafenschikane nach der Tunnelausfahrt war weniger 'spitz'.

Am Samstag debütiert die Formel E also offiziell das erste Mal auf dem traditionsreichen 3,337 Kilometer langen Kurs. Der Rundenrekord wurde im vergangenen Jahr von Ex-Formel-1-Pilot Stoffel Vandoorne aufgestellt, er umrundete die Strecke mit 42 Metern Höhenunterschied in 1:34.428 Minuten.

Der Traditionskurs in Monaco, Foto: Formula E
Der Traditionskurs in Monaco, Foto: Formula E

Monaco ePrix: Wetter-Vorhersage für Samstag

Der Rennstart soll mit einer Regenwahrscheinlichkeit von 40 Prozent über die Bühne gehen. Bis 15:00 Uhr soll es jedoch trocken bleiben, damit also keine Übungsrunden auf nassem Asphalt in den Trainings oder der Qualifyingsession. Während des Trainings werden Temperaturen von 13 bis 14 Grad Celsius erwartet, Im Qualifying steigt die Temperatur auf 17 Grad Celsius. Bei Regen im Rennen sinkt die Lufttemperatur um rund ein Grad Celsius, die Streckentemperatur wird dann verglichen zum Qualifying stärker fallen.

Formel E 2022 in Monaco: TV-Übertragung und Zeitplan

TagUhrzeit (MEZ)SessionÜbertragung
Sa, 30.04.202207:25-08:10 Freies Training 1ran.de, YouTube Formel E
Sa, 30.04.202209:05-09:50Freies Training 2ran.de, YouTube Formel E
Sa, 30.04.202210:30-12:15QualifyingProSieben MAXX, ran.de, Eurosport Player
Sa, 30.04.202214:45-16:30RennenProSieben, ran.de, Eurosport 2, DAZN, ORF1

Formel E in Monaco: Das sagen die deutschen Fahrer

Andre Lotterer (Porsche, P6 in der Meisterschaft mit 43 Punkten): "Dass wir mit der Formel E in Monaco fahren dürfen, ist ein Privileg und absolutes Highlight. Ich freue mich sehr darauf, vor allem auch, weil ich dort zu Hause schlafen kann. Im vergangenen Jahr ist uns nach einem nicht so tollen Start eine starke Aufholjagd gelungen. Diesmal müssen wir schauen, dass wir im Qualifying besser sind und uns eine gute Startposition sichern können. Die letzten Rennen machen mich zuversichtlich, dass uns das gelingen wird. Ich rechne mit einem guten Ergebnis."

Pascal Wehrlein (Porsche, P7 in der Meisterschaft mit 42 Punkten): "Der Grand-Prix-Kurs in Monaco ist eine der coolsten Strecken im Motorsport. Um weit vorne zu sein, braucht man ein Auto, das in den schnellen Kurven viel Grip und eine gute Balance hat, gleichzeitig aber in den engen Kurven wie zum Beispiel Rascasse nicht zu sehr untersteuert. Für Formel-E-Verhältnisse ist die Strecke relativ lang, so dass das Energiemanagement eine wichtige Rolle spielen wird. In Rom waren wir nicht so konkurrenzfähig, um ein Rennen gewinnen zu können. Immerhin haben wir wichtige Punkte mitgenommen. In Monaco müssen wir versuchen, das volle Potential unseres Autos auszureizen und vor allem effizienter unterwegs zu sein."

Maximilian Günther (Nissan, P17 in der Meisterschaft mit 2 Punkten): "Monaco ist eines der Highlights der Formel-E-Saison. Alle Fahrer wollen hier gewinnen. Da ist so viel Geschichte im Spiel - ich habe tolle Erinnerungen daran, wie ich meinen Helden hier beim Rennfahren zugesehen habe, als ich noch klein war. Die Strecke ist fantastisch und eine große fahrerische Herausforderung, und ich denke, dass die Formel-E-Fahrzeuge und unsere Art, Rennen zu fahren, sehr gut hierher passen. Es ist auch mein Heimrennen, und es ist fantastisch, zu Hause schlafen und frühstücken zu können und dann in nur wenigen Minuten im Fahrerlager zu sein. Wir werden hart arbeiten, um an diesem Wochenende möglichst viele Punkte zu holen."