Stoffel Vandoorne hat sich die Pole Position für das Samstagsrennen der Formel E in Rom (heute ab 15:00 Uhr live bei ProSieben) gesichert. Der Mercedes-Pilot setzte sich im Qualifying mit dem zu dieser Saison eingeführten K.o.-Format im Finale gegen Robin Frijns (Envision) durch. Vandoorne erzielte vor dem vierten Saisonrennen seine zweite Pole in diesem Jahr und die siebte in der Formel E.

Vandoorne sicherte sich den ersten Platz mit einer fehlerfreien Runde auf dem mit 3,38 Kilometern längsten Kurs im Rennkalender der Formel E. Finalgegner Frijns war nach einem leichten Verbremser im ersten Sektor schnell zum Aufholen gezwungen und verpasste die Pole Position um drei Zehntelsekunden. "Ein paar kleine Fehler zu viel", räumte Frijns ein. "Die Pole wäre schön gewesen, aber von P2 ist auch einiges möglich."

Mit Pole-Setter Vandoorne und dem amtierenden Weltmeister Nyck de Vries auf Platz drei gelang dem Mercedes-Werksteam ein starkes Ergebnis. "Ein tolles Gefühl", sagte Vandoorne, der 2021 bereits ein Rennen in Rom gewann. "Heute fühlt es sich noch besser an als die Pole im vergangenen Jahr. Das Auto funktionierte in den Trainings nicht so gut und ich war fürs Qualifying nicht allzu zuversichtlich. Dann haben wir das Ruder aber rumgedreht."

Hinter Vandoorne, Frijns und de Vries lauert in der Startaufstellung das Techeetah-Duo Antonio Felix da Costa und Jean-Eric Vergne auf den Plätzen vier und fünf. Den sechsten Startplatz sicherte sich Andretti-Pilot Jake Dennis.

Porsche-Duo im Halbfinale raus

Für die zuletzt in Mexiko-City so dominanten Porsche war diesmal im Halbfinale des Qualifyings Feierabend. Mexiko-Sieger Pascal Wehrlein scheiterte im Duell an Antonio Felix da Costa und nimmt das heutige Rennen demnach vom siebten Startplatz auf. Teamkollege Andre Lotterer, zuletzt P2 in der mexikanischen Hauptstadt, startet von Position acht.

"Das war hart", sagte Lotterer. "Nach meinem Crash im Freien Training hatte ich keinen Run mit 250 kW. Im Qualifying war ich in Gruppe 2 und musste dann recht schnell in die Duell-Phase starten. Das ist hier ein Nachteil. Meine Runde war okay. Ich hatte einen kleinen Fehler in Turn 13, aber der hat mich keine sieben Zehntel gekostet."

Nissan-Werksfahrer Maximilian Günther, der ebenso wie sein erfahrener Teamkollege Sebastien Buemi einen schwierigen Start in die Saison 2022 erlebte, musste sich mit Startplatz 16 zufriedengeben. Der Allgäuer schaffte als Achter in seiner Qualifying-Gruppe B nicht den Einzug in die K.o.-Phase. Lokalmatador Antonio Giovinazzi (Dragon/Penske) startet vom letzten Platz ins heutige Rennen.

Formel E in Rom: So lief das Gruppen-Qualifying

Qualifying-Gruppe A: Dennis, Buemi, Bird, Wehrlein, Frijns, Sims, Evans, Ticktum, Askew, Mortara, Vandoorne

Packende Schlussphase in der Quali-Gruppe A! Jake Dennis sicherte sich mit seinem letzten Run und einer Rundenzeit von 1:40.069 Minuten den ersten Platz und zog in die K.o.-Phase ein. Der Andretti-Pilot setzte sich mit nur 0,059 Sekunden vor Robin Frijns und Stoffel Vandoorne durch, denen mit einer 1:40.128 identische Rundenzeiten gelangen. Pascal Wehrlein zog als Vierter mit einer 1:40.270 ebenfalls in die nächste Phase des Qualifyings ein.

Unterdessen flogen beide Werks-Jaguar schon in der Gruppenphase raus. Teamchef James Barclay: "Sam (Bird) und Mitch (Evans) wurden beide auf ihren Runden geblockt. Wir mögen das neue Format. Wenn so etwas aber passiert, muss sich die Rennleitung das anschauen."

Qualifying-Gruppe B: De Vries, Lotterer, Vergne, Di Grassi, Felix da Costa, Cassidy, Rowland, Günther, Turvey, Sette Camara, Giovinazzi

In der Quali-Gruppe 2 setzten sich die beiden Techeetah von Antonio Felix da Costa und Jean-Eric Vergne an der Spitze durch. Der Portugiese verdrängte Teamkollege Vergne mit einer 1:40.227 in letzter Sekunde von Platz eins - 0,082 Sekunden Vorsprung. Ebenfalls den Einzug in die K.o.-Gruppe schafften Andre Lotterer (1:40.357) und Weltmeister Nyck de Vries (1:40.458).

Nissan-Pilot Maximilian Günther (1:40.999) blieb der nächste Schritt im Qualifying auf P8 in der Gruppe verwehrt. Lokalmatador Antonio Giovinazzi kam mit einem Rückstand von 1,5 Sekunden nicht über den elften und damit letzten Platz in Gruppe B hinaus.

Formel-E-Qualifying in Rom: So lief die K.o.-Phase

Das Viertelfinale

Im ersten Duell des Viertelfinales setzte sich Nyck de Vries (1:38.980) deutlich gegen Jake Dennis (1:39.288) durch. Mit der vollen Power von 250 kW war der Mercedes-Pilot auf seinem einzigen Run ganze 0,308 Sekunden schneller als Gegner Dennis, der in allen drei Sektoren kein Land sah.

Viertelfinal-Duell zwei ging an Robin Frijns. Der Envision-Pilot warf im Einzelzeitfahren seinen Gegner Andre Lotterer aus dem Qualifying und zog ins Halbfinale ein. Dem Porsche-Piloten fehlten mit einer persönlichen Bestzeit von 1:39.482 Minuten deutliche 0,718 Sekunden auf den Niederländer mit seinem Audi-Kundenmotor.

Ebenfalls der Sprung ins Halbfinale gelang Stoffel Vandoorne nach dem K.o.-Sieg über Jean-Eric Vergne. Der Mercedes-Pilot war in allen drei Sektoren schneller als sein Techeetah-Gegner und setzte sich mit einer 1:38.596 durch. Vergne fehlten 0,509 Sekunden auf den Silberpfeil-Fahrer.

Als letzter Fahrer zog Antonio Felix da Costa ins Semifinale des Rom-Qualifyings ein. Im Zweikampf mit Pascal Wehrlein war der Techeetah-Pilot mit einer persönlichen Bestzeit von 1:39.038 Minuten um 0,325 Sekunden schneller als Wehrlein im Werks-Porsche.

Das Halbfinale

Holland-Halbfinale zwischen Robin Frijns und Weltmeister Nyck de Vries! In einem engen Zweikampf behielt Envision-Pilot Frijns mit einer 1:38.836 und nur 0,113 Sekunden Vorsprung die Nase vorne.

Im zweiten Halbfinal-Duell revanchierte sich de Vries' Mercedes-Teamkollege Stoffel Vandoorne und warf seinerseits Antonio Felix da Costa raus. In einem Einzelzeitfahren auf absoluter Augenhöhe überquerte Vandoorne den Zielstrich mir nur 0,015 Sekunden Vorsprung auf dem 3,8 Kilometer langen Kurs.

Das Finale

Stoffel Vandoorne legte im Finale furios los, während der nachfolgende Robin Frijns nach einem leichten Verbremser im ersten Sektor aufholen musste. Vandoorne baute seinen Vorsprung konsequent aus und war am Ende in allen drei Sektoren schneller. Mit einer 1:39.151 hatte der Belgier 0,349 Sekunden Vorsprung auf Finalgegner Frijns (1:39.500).