In der nächsten Saison der Formel E erhalten die Autos mehr Power im Renn-Trim. 2022 starten die Fahrzeuge mit einer Grundleistung von 220 kW anstelle der bisherigen 200 kW. In Pferdestärken umgerechnet bedeutet das: In den Rennen dürfen die Antriebsstränge eine Leistung von 300 statt 270 PS abgeben.

Diese technische Änderung hat das World Motor Sport Council (WMSC) bei seinem jüngsten Treffen in Monaco beschlossen. 2022, in der achten Saison der Formel E, treten die aktuellen Gen2-Boliden zum letzten Mal an. Ab 2023 halten die deutlich leistungsfähigeren Gen3-Autos Einzug in die Formel E. In dieser dritten technologischen Ära sollen die Fahrzeuge bis zu 350 kW (475 PS) leisten bei einem um 120 Kilo reduzierten Zielgewicht von 780 Kilogramm.

Ob die Erhöhung der Grundleistung in den Rennen Auswirkungen auf die Überholhilfen Fanboost oder Attack Mode hat, war zunächst nicht klar. Eine Anhebung des Attack Mode, durch dessen Aktivierung die Autos über wenige Minuten lang 235 kW leisten, ist denkbar. Die Power des Attack Mode mit einst 225 kW war nach dem ersten Jahr der Einführung um 10 kW erhöht worden, um relevante Performance-Unterschiede zu erzeugen und die Anzahl der Überholmanöver zu fördern.

Ob der Fanboost - mit 250 kW für wenige Sekunden Dauer die aktuell höchste Leistungsstufe im Rennen - 2022 überhaupt noch zum Einsatz kommt, wird hinter den Kulissen kontrovers diskutiert, wie Motorsport-Magazin.com bereits vor einer Weile berichtet hatte.

Die Anhebung auf 220 kW im Renn-Modus sorgt nicht nur für niedrigere Rundenzeiten auf den Stadtkursen im vorläufigen Rennkalender 2022, der ebenfalls vom WMSC abgesegnet worden ist, sondern auch für einen verstärkten Fokus auf das Energie-Management. An der per Reglement festgelegten Batterie-Kapazität von 52 kWh (von insgesamt 54 kWh) dürfte sich nämlich nichts ändern. Ab 2023 löst Williams den bisherigen Batterie-Exklusivlieferanten McLaren ab.

Weitere Regeländerungen nach dem WMSC-Meeting in Monaco, wo die Formel E in Zukunft jährlich statt wie bisher im Zwei-Jahres-Rhythmus gastieren wird: Bereits ab diesem Wochenende (drittletztes Rennwochenende der Saison 2021 in New York) obliegt es dem Rennleiter, zu entscheiden, ob auf ein hinter dem Safety Car begonnenes Rennen ein stehender Rennstart folgt, wenn es die Bedingungen zulassen.

Ab Saison 8 soll der Rennleiter zudem die Möglichkeit erhalten, ein mit roten Flaggen unterbrochenes Rennen bei der Wiederaufnahme stehend starten zu lassen. Bisher galt die Regel, dass bei einem zwischenzeitlich abgebrochenen Rennen der Re-Start hinter dem Safety Car und damit fliegend erfolgt.