Der Titelkampf in der Formel E spitzt sich zu. Beim Bern ePrix an diesem Wochenende könnte sich schon eine Vorentscheidung anbahnen. Drei Rennen stehen in der laufenden Saison noch bevor - und die beste Ausgangslage für die Rennpremiere in Bern hat sich Titelfavorit Jean-Eric Vergne gesichert.

Der amtierende Champion setzte sich im Qualifying auf dem temporären Kurs vor Mitch Evans (Jaguar) und Sebastien Buemi (Nissan) durch.

In der abschließenden Superpole-Runde benötigte Vergne 1:18.813 Minuten für seine schnellste Runde auf der 2,750 Kilometer langen Strecke in der Berner Altstadt. Evans fuhr mit einer persönlichen Bestzeit von 1:19.120 Minuten (3 Zehntel Rückstand) auf den zweiten Startplatz beim 11. Von 13 Saisonrennen.

Hinter Lokalmatador Buemi fuhren zwei Deutsche auf die Plätze vier und fünf: Pascal Wehrlein (1:19.168 Minuten) und Maximilian Günther (1:19.371) verschafften sich eine starke Ausgangslage für das Rennen auf dem hügeligen Kurs. "Wohl eine der besten Strecken, auf denen ich jemals gefahren bin", sagte Mahindra-Pilot Wehrlein nach der Gruppenphase, die er als Schnellster abgeschlossen hatte.

Formel-E-Rookie Günther zog zum dritten Mal in dieser Saison in die Superpole-Runde ein - ein großer Erfolg für das vergleichsweise Dragon-Team. Günther startet beim Bern ePrix direkt vor Sam Bird (Virgin), der sich für Platz sechs qualifizieren konnte. Der Bern ePrix startet am heutigen Samstagabend um 18:00 Uhr (live bei Eurosport).

Günther kegelt Abt aus Superpole

Die Superpole-Runde, also das Einzelzeitfahrten der schnellsten Sechs aus der Gruppenphase, verpassten Daniel Abt und Andre Lotterer nur knapp. Audi-Fahrer Abt wurde im letzten Moment von Günther aus den Top-6 gekegelt, Titelanwärter Lotterer ordnete sich dahinter auf dem achten Startplatz ein.

Einen bitteren Rückschlag erlebte Abts Audi-Teamkollege, Lucas di Grassi. Der Zweitplatzierte in der Meisterschaft kam nicht über Startplatz 19 hinaus. "Das war keine tolle Runde", sagte der Brasilianer. "Ich habe keinen Fehler gemacht, hatte aber keinen Grip."

Ebenso schlecht lief es für Antonio Felix da Costa, einen weiteren Titelaspiranten. Der erfahrene BMW-Pilot (P4 in der Meisterschaft) landete hinter di Grassi auf Platz 20!

Beide Fahrer hatten das Qualifying aufgrund ihrer Meisterschaftsplatzierung in Gruppe 1 aufnehmen müssen. Der ebenfalls in Gruppe 1 gestartete Vergne schaffte es hingegen ins Superpole-Shootout und auch die weiteren Mitstreiter aus der ersten Gruppe, Lotterer und Frijns, qualifizierten sich mit den Plätzen sieben und acht im vorderen Teil der Startaufstellung.