Der Zürich ePrix war ein Rennen der Superlative: Das erste Rundstreckenrennen in der Schweiz seit 64 Jahren, mehr als 100.000 Zuschauer vor Ort, mal wieder Drama im Rennen. Motorsport-Magazin.com war dabei und zeigt die spannendsten 8 Stories abseits des reinen Renngeschehens.

1. - 'Sauger' in der Formel E

Das ist also deutsche Gründlichkeit? Am Samstag vor dem Rennen eine kuriose Szene in der Audi-Holzbox: Ein Mechaniker staubsaugte die Box aus! Damit für das Rennen alles schön aussieht? Nein, die Reinemache hatte einen praktischen Grund. Der Untergrund der Boxengasse bestand aus Kopfsteinpflaster, das alles außer Grip bietet. Deshalb wurden die Teams pfiffig und klebten sogenanntes Grip-Tape in ihre Boxen, damit beim Autowechsel nichts rutscht. Wegen des Kopfsteinpflasters war übrigens erstmals Tempo-Limit 30 in der Boxengasse.

Also doch Sauger in der Formel E?!, Foto: LAT Images
Also doch Sauger in der Formel E?!, Foto: LAT Images

2. - Wer ist Naomi Campbell?

Sie war der große Star des Zürich ePrix: Naomi Campbell. Das berühmte Supermodel flanierte am Sonntag durch die Startaufstellung und ließ sich unter anderem mit Alain Prost, Formel-E-Boss Alejandro Agag und auch Andre Lotterer ablichten. "Wo ist der Fahrer?", fragte Naomi, als sie bei Lotterers Techeetah-Rennwagen angekommen war. Der erschien dann auch und posierte mit ihr und Agag für gemeinsame Fotos. Wenig später fragte mich Lotterer: "Wer war das eigentlich?" Jetzt weiß er es...

Man kann ja auch nicht alle Supermodels kennen..., Foto: FIA Formula E
Man kann ja auch nicht alle Supermodels kennen..., Foto: FIA Formula E

3. - Grid Girls statt Grid Kids

Huch, warum waren denn da Grid Girls in der Startaufstellung? Eigentlich wurden sie vor geraumer Zeit - wie jetzt auch in der Formel 1 - durch Grid Kids ersetzt. Tatsächlich suchten die Zürich-Veranstalter vor dem Rennen auch Jungs und Mädchen fürs Grid. Aber: Auf Anfrage der Formel E waren in Zürich plötzlich doch die Grid Girls im Einsatz. Übrigens: Formel-E-Boss Alejandro Agag ist Befürworter der Mädels, sieht da kein Problem. Wird es also auch in Zukunft bei ausgewählten Rennen weiter in der Startaufstellung geben.

Da waren sie wieder, die Grid Girls, Foto: LAT Images
Da waren sie wieder, die Grid Girls, Foto: LAT Images

4. - VIP-Reise mit Andre Lotterer

Was in Zürich kaum jemand bemerkte: Über dem Rennauto von Andre Lotterer baumelte in der Techeetah-Box ein kleiner Stoff-Leopard. Dahinter steckt eine schöne Geschichte: Lotterer hat einen ganz großen japanischen Fan aus seiner Zeit in der Superformula. Die Dame begleitet ihn sogar zu einigen Formel-E-Rennen. Extra für Zürich hatte sie Lotterer den kleinen Stoff-Leoparden genäht. Lotterer bedankte sich auf besondere Weise: Nach dem Rennen durfte die Japanerin mit Lotterer und dessen Teamkollege Jean-Eric Vergne im Privatjet von Zürich mit nach Le Mans zum 24-Stunden-Rennen fliegen!

5. - Audi-Bosse gehen baden

Dass Lucas di Grassi abends nach seinem Sieg in den Zürichsee direkt hinter der Rennstrecke sprang, dürfte inzwischen bekannt sein. Aber nur, wer bei der Bade-Aktion dabei war, weiß, dass auch Audi-Motorsportchef Dieter Gass und Teamchef Allen McNish einen 'di Grassi' machten und ebenfalls aus gut 5 Metern Höhe in den See sprangen. Und das zusammen, Hand in Hand! McNish später zu mir: "Ich hatte eigentlich gehofft, dass Dieter Nein sagen würde, weil ich Höhe nicht so mag und auch kein Schwimm-Fan bin." Da hatte Gass aber schon längst die Schuhe ausgezogen sich für den Sprung bereitgemacht...

Hand in Hand in den Zürichsee: Allan McNish und Dieter Gass, Foto: Motorsport-Magazin.com
Hand in Hand in den Zürichsee: Allan McNish und Dieter Gass, Foto: Motorsport-Magazin.com

6. - Nick nimmt die Bahn

Was Lewis Hamilton üblicherweise in Monaco veranstaltet, machte Nick Heidfeld in Zürich: Anreise mit dem Motorrad ins Fahrerlager! Der Mahindra-Pilot lebt nur 20 Minuten von der Rennstrecke entfernt und schlief am Wochenende tatsächlich zuhause. Solch ein 'Heimrennen' hatte Heidfeld zuletzt vor mehr als 15 Jahren bei einem Formel-3000-Rennen in Monaco. Am Samstag sparte er sich den Auto-Stau und kam mit seiner MV Augusta ins Fahrerlager gefahren. Cool: Am Sonntag reiste Heidfeld sogar mit der Bahn zum Rennen! Keine schlechte Idee bei den Verkehrsverhältnissen in der Züricher Innenstadt...

7. - Fittipaldi: WhatsApp von Agag

Der große Emerson Fittipaldi war am Wochenende mal wieder bei der Formel E zu Gast und hatte auch seinen Sohn Emerson Fanucchi Fittipaldi (beim E-Race am Simulator schneller als die Formel-E-Fahrer!) dabei. Der zweifache Formel-1-Weltmeister drehte zum ersten Mal Runden im Demo-Auto der Formel E und war mit 71 Jahren der älteste Fahrer, der jemals das Auto gefahren ist. Fittipaldis letztes Rennen liegt gar nicht so lange zurück: 2014 startete er bei der WEC in Sao Paulo in einem Ferrari 458 Italia. Die Einladung zur Demofahrt in Zürich erhielt Emmo übrigens per WhatsApp von Formel-E-Boss Alejandro Agag.

Mit 71 Jahren wieder im Rennauto: Emmo Fittipaldi, Foto: FIA Formula E
Mit 71 Jahren wieder im Rennauto: Emmo Fittipaldi, Foto: FIA Formula E

8. - Kopflos in Zürich

Wir sind ja ehrlich: Die Geschichte hinter diesem Foto konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen. Vielleicht hat Jose-Maria Lopez eine Wette oder seine Autoschlüssel verloren? Egal, für uns jedenfalls das Bild des Zürich ePrix, das an dieser Stelle einfach nicht fehlen durfte.

Ohne Worte, Foto: LAT Images
Ohne Worte, Foto: LAT Images