Der Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen fiel zeitlich mit der UN-Weltklimakonferenz in Marrakesch zusammen. Die überraschende Wahl Trumps veranlasste die Teilnehmer der Tagung keineswegs zu Freudensprüngen, schließlich gilt der Republikaner anders als sein Vorgänger Barack Obama als jemand, der vom Einhalten der Klimaschutzziele nicht viel hält.

Die Formel E kommt nach New York, Foto: FIA Formula E
Die Formel E kommt nach New York, Foto: FIA Formula E

Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Kohle-, Öl- und Gasindustrie wiederzubeleben und den Klimawandel insgesamt als Lüge bezeichnet, die vor allem von China verbreitet werde, um den USA zu schaden. Nachdem Obama vor der Weltklimakonferenz von Paris im April mit Auflagen gegen die Kohlebranche vorging, zog China mit Ankündigungen nach. Am Ende stimmten beide Nationen dem Weltklimavertrag zu.

Nach Trumps Wahlsieg geht nun die Sorge um, die USA könnten aus dem Pariser Klimavertrag wieder aussteigen, der einen globalen Temperaturanstieg von weniger als zwei Grad Celsius bis zum Ende des 21. Jahrhunderts vorsieht.

Agag will mit Trump sprechen

Gleichzeitig mit der Weltklimakonferenz war auch die Formel E in Marrakesch zu Gast. Das Saisonfinale der Elektrorennserie findet im Juli 2017 in New York statt, wenn Donald Trump bereits als US-Präsident angelobt ist. Formel-E-Chef Alejandro Agag will diese Gelegenheit nutzen, um Trump davon zu überzeugen, dass der Klimawandel real und keine Lüge ist.

"Ich denke, wenn wir Trump zu einem Formel-E-Rennen bringen, wird er seine Einstellung gegenüber Nachhaltigkeit komplett ändern", wird Agag von Autosport zitiert, der den neuen US-Präsidenten zum New York ePrix einladen möchte. "Die Formel E kann Trumps Einstellung ändern", so Agag weiter.

"Der Präsident der Vereinigen Staaten ist eine wichtige Position, aber ich bin zuversichtlich und denke nicht, dass alles so katastrophal wird, wie manche vorhersagen", hält Agag zudem nichts von den Weltuntergangsszenarien, die nach Trumps Wahl gezeichnet wurden. "Seine ersten Statements waren durchaus sinnvoll, deshalb hoffen wir, dass das auch für den Bereich der Nachhaltigkeit der Fall ist."

Die Formel E in Grönland

Die Formel E sorgte im Sommer für Aufsehen, als ein Elektrobolide nach Grönland transportiert wurde, um auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen. Am Steuer im ewigen Eis saß damals Lucas di Grassi.

"Wenn es uns gelingt, die Wahrnehmung der Leute bezüglich Elektroautos zu ändern, wenn es uns gelingt, die Technologie unserer Partner zu promoten und leistbar, schneller, sexier, besser und billiger zu machen, dann haben wir eine sehr starke Plattform, um normale Leute dazu zu bringen, ein Elektroauto zu kaufen", ist der Brasilianer überzeugt, dass die Zukunft der grünen Energie gehört.