Wie gefiel dir beim ersten Rennen das eintägige Format?
Bruno Senna: Das eintägige Format hat seine Vor- und Nachteile. Es passiert alles sehr schnell. Wenn man sich also gut schlägt, verliert man kaum den Schwung, was bedeutet, dass man wahrscheinlich ein gutes Wochenende haben wird. Man kann von einer Session zur nächsten übergehen, ohne sich lange aufzuhalten und man bleibt daher fokussiert. Wenn man allerdings während einer Session ein Problem hat, dann kann man möglicherweise nicht so schnell zurückschlagen. Aber das bedeutet eigentlich nur, dass man vor dem Wochenende viele Hausaufgaben erledigen und sicherstellen muss, dass man auch mental darauf vorbereitet ist.

Du warst einer der drei Fahrer, die in Beijing einen FanBoost erhalten haben. Wie hast du allgemein die Unterstützung für dich und dein Team wahrgenommen?
Bruno Senna: Die Unterstützung meiner Fans und der Fans der FIA Formel E Meisterschaft war wirklich großartig. Vor Beijing wurde viel Interesse hervorgerufen und der FanBoost wird immer eine willkommene Hilfe sein in den sehr hart umkämpften Rennen. Mahindra war in den sozialen Medien sehr aktiv und wir haben natürlich auch die Macht Indiens hinter uns.

Was nimmst du von dem Wochenende in Beijing mit?
Bruno Senna: Natürlich hatte ich mit einem technischen Defekt an meinem Auto Pech. Aber die Tatsache, dass ich [im Freien Training] die schnellste Runde des gesamten Wochenendes erzielt habe, stimmt mich optimistisch und ich bin mir sicher, dass wir ein wettbewerbsfähiges Auto haben. Wir wissen, dass wir in den kommenden Rennen um Siege kämpfen sollten. Das ist immer etwas Positives, das man von egal welchem Rennwochenende mitnehmen kann. Karun hat in Beijing großartige Arbeit geleistet und hat für das Team wertvolle Punkte eingefahren. Er und das Team haben die Schwierigkeiten gut bewältigt und das macht mich auf den Rest der Saison gespannt.

Bei jedem Rennwochenende lernen wir so viel - das Team hat mit all den Daten, die wir in Beijing gesammelt haben, hart gearbeitet und wir glauben, dass wir in Putrajaya wettbewerbsfähiger sein werden. Die Bedingungen werden härter sein, aber wir werden uns darauf vorbereiten.

Wie viel weißt du über den Kurs in Putrajaya? Kannst du ihn mit irgendeinem vergleichen, den du in der Vergangenheit gefahren bist?
Bruno Senna: Der Kurs in Putrajaya ist ziemlich anders als Beijing. Er ist an den meisten Stellen breiter, was es etwas schwieriger macht, die Entfernung einzuschätzen. Aber der härteste Aspekt werden immer noch die heißen und feuchten Temperaturen sein und der Effekt, den sie auf die Autos haben werden - es ist eine Reise ins Ungewisse.

Du warst kürzlich in Brasilien bei der Formel 1. Wie schwer ist es, deine Verpflichtungen als Fahrer und deine Einsätze als Kommentator unter einen Hut zu bringen?
Bruno Senna: Es ist definitiv nicht einfach mit TV- und Rennarbeit. Das bringt viele Reisen mit sich - mehr als normal - daher ist es entscheidend, das Fitness-Training wann und wo immer möglich einzubinden. Es ist wichtig, sicherzugehen, dass man Zeit für die physische Vorbereitung hat, da diese Stadtkurse keine Fehler erlauben. Aber ich genieße die Herausforderung, beide Rollen zu erfüllen.

Gab es irgendwelche interessanten Situationen, in denen du dich befunden hast, als du als Kommentator und Experte aktiv warst?
Bruno Senna: Ja, da gab es einige! Als das Rennen in Austin vorbei war, haben Johnny Herbert und ich beschlossen, ein paar der unglaublichen Fans, die zum GP gekommen sind, zu treffen. Wir haben live versucht, mitten in den Fans zu moderieren - aber es war da draußen vollkommen verrückt! Die Leute haben mich buchstäblich für Fotos herbeigezerrt, während ich versucht habe, jemand anderen zu interviewen. Und es ging sogar so weit, dass ich in so viele Richtungen gezogen wurde, dass mein Shirt gerissen ist! Solche Dinge sind recht interessant!

Was, denkst du, ist in der restlichen Saison möglich?
Bruno Senna: Ich glaube, dass wir um Pole Positions und Siege kämpfen können und das verschafft mir große Motivation!