Jetzt startet die Formel E zum ersten Mal richtig durch! Bei den offiziellen Testfahrten in Donington machten sich die Fahrer und Teams mit den Elektro-Boliden vertraut. Zum ersten Mal konnten Tests bei trockenen Bedingungen durchgeführt werden, nachdem es beim Shakedown im Juni geregnet hatte. Zum Auftakt standen die Rundenzeiten noch klar im Hintergrund, was sich an den großen Abständen in der Zeitentabelle bemerkbar machte.

Sebstien Buemi ordnete sich am Ende des Tages auf dem ersten Platz ein. Der ehemalige Formel-1-Pilot erzielte die Bestzeit in 1:35.475 Minuten für das von Alain Prost geführte e.dams-Team. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Lucas Di Grassi betrug rund eine halbe Sekunde. Der Brasilianer, eigentlich für Audi in der WEC aktiv, gehört zum Fahrerkader von Abt, dem einzigen deutschen Team in der Formel E, die im September ihr Renndebüt in Peking gibt.

Foto: Formel E
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Abt Schnellster zum Auftakt

Di Grassi ist der Teamkollege von Daniel Abt. Der GP2-Youngster drehte lediglich am Vormittag einige Runden, bevor er Donington in Richtung Silverstone verließ, um sich mit Hilmer Motorsport auf die anstehenden GP2-Rennen vorzubereiten. Abt Junior markierte morgens die Bestzeit, die in der Endabrechnung für Platz acht reichte. In 1:37.212 Minuten umrundete er den etwas umgebauten Kurs auf seiner schnellsten Runde.

Neben Abt startet mit Nick Heidfeld ein weiterer Deutscher in der Formel E. Der frühere Formel-1-Veteran steigt in der Saison 2014/15 für das von Hollywoodstar Leonardo di Caprio geführte Venturi-Team in den Öko-Renner und wurde zum Auftkat 15. Heidfelds persönliche Bestzeit: 1:40.744 Minuten und damit gute fünf Sekunden Rückstand auf die Spitze. Hinter Buemi und Di Grassi komplettierten Sam Bird (Virgin), Bruno Senna (Mahindra) und Stephane Sarrazin im Venturi-Boliden die Top-5.

Foto: Formel E
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Probleme beim Damen-Duo

"Ich bin mehr als glücklich, um ehrlich zu sein", sagte Buemi nach der ersten Schnuppertour mit dem ungewohnten Auto, das rein elektrisch betrieben wird. "Es ist immer schön, Erster zu sein. Hoffen wir, dass es morgen so weitergeht. Ich hatte keine Probleme mit dem Auto und habe eine ganze Menge gelernt." Nicht bei allen Piloten lief der Tag reibungslos ab. Michela Cerruti, die für Trulli GP antritt, konnte wegen technischer Probleme überhaupt nicht fahren. Katherine Legge, die zweite Dame im Feld, konnte nur elf Runden drehen und auch Karun Chandhok kam nicht über sechs Umläufe hinaus.

Auch der frühere Formel-1-Pilot Christian Danner ließ es sich nicht nehmen, mit dem Formel-E-Renner auf Tuchfühlung zu gehen und einige Testrunden zu drehen. Sein Fazit fiel positiv aus. "Das macht einen Riesenspaß, das hätte ich nicht gedacht", sagte der Motorsport-Magazin.com-Experte. "Es hört sich erst mal an wie gar nichts, aber fährt sich wie ein Rennauto, das ist schon mal wichtig. Wenn man ein bisschen ans Limit geht, geht sogar was vorwärts. Ich glaube schon, dass wir gute Rennen sehen werden. Ich bekomme langsam richtig Gefallen an den Autos!"

Das Klassement an Tag 1

1. Sebastien Buemi, 1m35.475 Minuten
2. Lucas di Grassi, +0.537
3. Sam Bird, +0.895
4. Bruno Senna, +0.910
5. Stephane Sarrazin, +1.223
6. Nicolas Prost, +1.232
7. Jarno Trulli, +1.494
8. Daniel Abt, +1.737
9. Jaime Alguersuari, +1.970
10. Karun Chandhok, +2.057
11. Franck Montagny, +2.587
12. Antonio Felix da Costa, +2.604
13. Jerome d'Ambrosio, +2.611
14. Antonio Garcia, +2.729
15. Nick Heidfeld, +5.269
16. Mike Conway, +5.693
17. Gil de Ferran, +9.497
18. Scott Speed, +10.434
19. Katherine Legge, +12.821
20. Michela Cerruti, -