Alpine-Junior Victor Martins ist nach bangen Minuten in Monza nun doch Formel-3-Meister. Ein vorzeitiger Rennabbruch und eine Zeitstrafe sorgten für Verwirrung, da Titelkontrahent Zane Maloney das Rennen gewonnen hatte. Nach Sortierung der Abbruch-Wertung stand fest: Martins' Punktepolster reichte.

Ausgangslage: Rechnerisch waren vor dem Start noch sechs Fahrer mit im Rennen um den Meistertitel. Mit 104 Punkten hatte Arthur Leclerc die schlechtesten Karten. Vor ihm lag Roman Stanek mit 109 Punkten punktgleich mit Teamkollege Zane Maloney. Fünf Zähler mehr hatte Oliver Bearman vorzuweisen. Mit 121 hatte Isack Hadjar eigentlich vor dem Wochenende die besten Chancen Victor Martins einzuholen, doch ein Crash im Qualifying hatte es dem Hitech-Pilot deutlich erschwert, an die 127 Zähler von Martins heranzukommen.

Die Startaufstellung: Alexander Smolyar sicherte sich im Qualfying die finale Pole Position für diese Saison, hinter ihm starteten Zane Maloney, Roman Stanek, Victor Martins, Arthur Leclerc, Oliver Bearman, William Alatalo, Jak Crawford, Jonny Edgar und Josep Merti. Isack Hadjar startete außerhalb der Top-10.

Die Startphase: Zane Maloney konnte beim Start die Führung übernehmen, auch Victor Martins kam gut weg und sicherte sich auf dem dritten Platz ab, ehe Rafael Villagomez und David Vidales nach einem Crash für die erste Safety-Car-Phase sorgten.

Das Rennen: Beim Restart schaffte es Smolyar dank einem harten Bremsmanöver an Maloney vorbei, auch Victor Martins konnte den Trident-Piloten hinter sich lassen. In den folgenden Runden wechselte die Führung gleich mehrfach. Martins ließ Smolyar hinter sich, kurz darauf kämpfte sich Maloney dann wieder zurück an die Spitze. Die beiden Titelkontrahenten verstrickten sich in ein rundenlanges Duell.

Zur Mitte des Rennens kam mit Oliver Bearman der nächste Titelaspirant an die Spitzenreiter heran. Bearman hatte sich in einem turbulenten Kampf um die letzten Top-5-Plätze durchgesetzt, als der über die Distanz langsamere Smolyar durchgereicht wurde.

Martins konnte Bearman mit Leichtigkeit und Windschatten hinter sich lassen, an Maloney kam er ebenfalls heran. Der Trident-Pilot zeigte aber deutliche Gegenwehr und verteidigte seinen Rang mit einem aggressiven Defensiv-Manöver in Kurve 1, bei dem beide von der Strecke rutschten.

In Runde 16 wurde die Situation dann vorerst entschärft. Kush Maini verlor das Heck in der zweiten Lesmo Kurve, Brad Benavides konnte nicht rechtzeitig ausweichen, knallte erst in den drehenden Boliden und dann in die TecPro-Barriere. Eine Rennunterbrechung mit roter Flagge war die Konsequenz aus diesem Rennen.

Dann ging alles Schlag auf Schlag. Während die Autos in der Boxengasse standen, bekam Victor Martins eine 5-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt. Kurz darauf folgte die Meldung, dass das Rennen nicht neu gestartet wurde, obwohl noch vier Runden verblieben.

Es dauert mehrere für Martins bange Minuten, bis die offiziellen Ergebnisse da waren und bestätigten, dass aufgrund des Abbruchs in Runde 17 das Zwischenergebnis zum Ende von Runde 15 als final gewertet wird. Mit der Strafe fiel Martins zurück auf P5, allerdings bekam William Alatalo vor ihm einige Minuten später ebenfalls eine Strafe und viel noch weiter zurück, somit landete Martins auf P4, ergatterte 12 Punkte und war neuer Formel-3-Champion.

Das Ergebnis: Am Ende wertete die Rennleitung Zane Maloney als Sieger, Oliver Bearman und Jak Crawford standen mit auf dem Podium. Victor Martins belegte den vierten Rang, gefolgt von Arthur Leclerc, Roman Stanek, William Alatalo, Jonny Edgar, Isack Hadjar und Reece Ushijima.