Das Formel-2-Hauptrennen von Österreich war von Strafen gezeichnet - und nach Unmengen an Track-Limit-Verstößen ging das Chaos am Abend allerdings noch weiter. Und endete mit einer Disqualifikation von Sieger Richard Verschoor, und einer 20-Sekunden-Strafe für den Zweitplatzierten Jehan Daruvala. Logan Sargeant erbte den Sieg.

Dass es bei Verschoor Ärger geben konnte, hatte sich direkt nach dem Rennen schon abgezeichnet. Nach einer dominanten Performance stellte der Niederländer sein Auto sofort nach der Zielflagge ab. Welche Probleme es waren, wollte er danach in der Pressekonferenz nicht sagen. Nur, dass er hoffe, es sei nicht zu wenig Benzin.

Genau das war es aber. Nachdem Verschoors Trident-Auto zur technischen Abnahme gebracht worden war, konnten die FIA-Kommissare nicht die geforderte Benzin-Mindestmenge von 0,8 Kilogramm aus dem Auto holen. Folge ist eine Disqualifikation.

Unmengen an Strafen bei der Formel 2 in Österreich

Der zweitplatzierte Jehan Daruvala konnte sich jedoch nicht über seinen ersten Saisonsieg freuen - denn seine Prema-Mechaniker hatten in der Startaufstellung mit den Kühlgebläsen versucht, den da noch feuchten Asphalt vor den Hinterreifen zu trocknen. Die Regeln stellen in diesem Fall klar, dass jeder Versuch, die Streckenoberfläche zu verändern, automatisch in einer Strafe resultiert - unabhängig davon, ob er erfolgreich ist oder nicht. Die nachträgliche Durchfahrtsstrafe wurde in 20 Sekunden umgewandelt, das warf Daruvala auf den zwölften Rang zurück.

Logan Sargeant und Enzo Fittipaldi rückten so auf den ersten und den zweiten Platz vor. Roberto Merhi übernahm den dritten Platz. Eine kleine Sensation: Der 31-Jährige, der auch schon DTM und Formel 1 fuhr, war in Spielberg von Campos kurzfristig als Ersatzmann für Ralph Boschung verpflichtet worden. Bei Mischbedingungen spielte er seine ganze Motorsport-Erfahrung aus und kämpfte bis zum Schluss noch ums Podium.

Fünf Strafsekunden für wiederholte Track-Limit-Übertretungen schienen ihm das erst geraubt zu haben, aber dank der nachfolgenden Strafen bekam er es doch. Es ist sein erstes in der Formel 2 seit dem Monaco-Hauptrennen von 2018.

Die Strafliste in der Formel 2 ist ohnehin lang. Neben Merhi bekamen vier weitere Fahrer Fünf-Sekunden-Strafen für Track Limits Liam Lawson und Frederik Vesti überfuhren sie danach noch weiter und bekamen sogar zehn Sekunden. Vesti überholte abseits davon auch neben der Strecke, das trug ihm weitere fünf Sekunden ein.

Hinter Sargeant, Fittipaldi und Merhi folgten nach dem Sortieren aller Strafen Dennis Hauger, Jake Hughes, Olli Caldwell, Ayumu Iwasa, Jüri Vips, Roy Nissany und Liam Lawson.