Guanyu Zhou hat in der ersten Qualifying-Session der Formel-2-Saison 2021 in Bahrain die Bestzeit gefahren. Der Virtuosi-Pilot war mit 1:42.848 Minuten nur 0.003 Sekunden schneller als Christian Lundgaard. Dritter wurde Felipe Drugovich. Für Zhou ist es die dritte Pole Position in der Nachwuchsserie. Das Ergebnis hing zunächst in der Schwebe. Die Rennleitung untersuchte einen Unfall nach Trainingsende: Zhou fuhr nicht in die Formel-2-Boxengasse, sondern in die der Formel 1. Dadurch überquerte er die Start-/Ziel-Linie nach dem Ablauf der Zeit zweimal. Dafür erhielt er lediglich eine Verwarnung.

Nach den ersten Runs war Felipe Drugovich zunächst der schnellste Pilot. Er führte das 22-köpfige Teilnehmerfeld vor Christian Lundgaard und Jehan Daruvala an. Kurz nach der Halbzeit der Session griff Guanyu Zhou ins Geschehen ein. Der Alpine-Nachwuchsfahrer hatte zuvor die ersten Minuten des Qualifyings verstreichen lassen, ohne aus der Box zu fahren. Als kein Konkurrent mehr auf der Strecke unterwegs war, nutzte er diesen Vorteil der freien Piste und fuhr 0.022 Sekunden schneller als sein Teamkollege.

Nach einer durch Robert Shwartzman ausgelösten Unterbrechung des Qualifyings wurde es für knapp sechs Minuten noch einmal freigegeben. In dem kurzen Shootout unterbot zunächst Christian Lundgaard Zhous Bestzeit. Später schnappte sich dieser trotz eines Fahrfehlers in Kurve 13 wieder die Spitzenposition.

Beckmann sichert sich Sprint-Pole

Der Chinese wird damit beim Hauptrennen am Sonntag von der Pole Position starten. Am Samstag stehen zuerst zwei Sprintrennen auf dem Programm. Die Startaufstellung für das erste Rennen (Start 11:25 Uhr MEZ) ergibt sich auf den ersten zehn Plätzen aus dem umgedrehten Qualifying-Ergebnis der Top-10. Dahinter reihen sich die Piloten gemäß der Positionen aus der Qualifikation auf dem Grid auf.

Die Deutschen: In diesem Jahr starten mit David Beckmann (Charouz) und Lirim Zendeli (MP) zwei Rookies aus Deutschland in der Formel 2. Beckmann führte das innerdeutsche Duell in der Qualifikation an. Er wurde Zehnter, nach der Disqualifikation von Jüri Vips wurde daraus ein neunter Platz - was Startplatz zwei im ersten Sprintrennen am Samstag entspricht. Der Bochumer Zendeli wurde 16.

Die Zwischenfälle: Als die Session freigegeben wurde, blieb Bent Viscaal zunächst in der Boxengasse stehen. Der Fahrer aus dem Trident-Team konnte kurz darauf durch die Hilfe der Mechaniker auch auf Zeitenjagd gehen. Die Rennleitung untersucht nach dem Qualifying, ob dabei regelkonform gearbeitet wurde.

Wenige Minuten vor dem Ende der Session kam Robert Shwartzman (Prema) nach Kurve 15 (Beginn der Start-/Ziel-Geraden) zum Stehen gekommen und konnte sich aus eigener Kraft nicht fortbewegen. Die Rennleitung unterbrach die Session, um das Fahrzeug des Russen in die Boxengasse zu schieben.