Was für ein Finale! Mick Schumacher krönt sich in Bahrein zum neuen Formel-2-Champion. Doch die vermeintliche Formsache wurde zu einer wahren Zitterpartie. Am Ende gaben die Reifen den Ausschlag. Denn nicht nur am Wagen von Schumacher hatten die Pirelli-Pneus ein vorzeitiges Ablaufdatum. Auch Callum Ilott verbrannte seine Gummis zu früh und fiel aus den Punkten.

Mick Schumacher ringt um Worte: "Kann es nicht glauben"

Bei der Pressekonferenz für den frisch gekürten Meister, suchte Mick Schumacher nach Worten, um den bisher größten Erfolg seiner Karriere beschreiben zu können: "Formel-2-Meister klingt gut. Ich kann es noch nicht ganz glauben. Es wird sicher noch einige Tage dauern, bis ich es wirklich realisiert habe", so der Ferrari-Junior.

Doch auch im Moment seines Triumphes kam Mick Schumacher nicht ohne einen Hauch Selbstkritik aus. Zu frisch war noch die Erfahrung des unglücklichen letzten Saison-Laufes, welches er nach einem Boxenstopp auf der 18. Position beendete und in dem er zwischenzeitlich Gefahr lief, seinen Titel zu verspielen.

Vorsprung genutzt

"Es war ein sehr aufregendes Rennen. Ich bin ein bisschen enttäuscht, wenn ich an meine heutige Performance denke", so Schumacher. Woran es lag, dass Schumacher heute in den windigen Bedingungen auf dem Bahrain International Circuit, Probleme in den Bremszonen hatte, konnte er sich allerdings nicht genau erklären. " Heute waren sehr schlechte Bedingungen, es war sehr windig Aber vielleicht waren es die Nerven oder der Druck, ich weiß nicht, warum es so lief."

Trotz dieses kuriosen Finales sei sein Titel in der Endabrechnung nicht weniger wert, meinte Schumacher: "Im Laufe des Jahres konnten wir uns einen Vorsprung herausarbeiten, sodass wir heute Punkte verlieren durften. Jeder hat einmal solche Rennen, am Ende erinnert man sich aber an den Titel."

Samstags-Rennen in Bahrain bester Lauf

Auf dem Weg zur Meisterschaft sammelte Mick Schumacher in dieser Saison zwei Siege. In Monza und in Sotschi war der Prema-Pilot jeweils im Hauptrennen erfolgreich. Insgesamt kam er zehnmal auf das Podium. Doch für das - seiner Meinung nach - beste Rennen in dieser Saison, wurde Mick Schumacher nicht mit einer Trophäe belohnt.

Die Rede ist nämlich vom gestrigen Hauptrennen auf dem Outer Circuit in Bahrain, als Mick Schumacher von der 18. Startposition bis auf Rang 6 nach vorne kam und dank der zwei Extrapunkte für die schnellste Rennrunde seinen WM-Vorsprung von 14 Punkten festigte.

"Gestern hatten wir alles zu verlieren. Ich wusste, dass ich Boden gutmachen musste. Aber ich erwartete nicht, dass ich mich so schnell nach vorne arbeiten könnte", beschrieb Schumacher das Feature-Rennen, "eines führte immer zum anderen und ich konnte ein Überholmanöver an das Nächste reihen. Das fühlte sich wirklich gut an."

Ziele in der Formel 1: Muss ich mir erst überlegen

Nach dem Formel-2-Titel übernimmt Mick Schumacher in der kommenden Saison folgerichtig das Steuer eines Formel-1-Boliden. Genauer gesagt, jenes von Haas. Angesprochen auf seine Ziele für seine erste Saison in der Königsklasse, wollte Schumacher noch keine Ansprüche formulieren: " Bisher habe ich mich auf die Formel 2 konzentriert und mir noch keine Gedanken darüber gemacht. Aber ich denke das Hauptziel ist es, mich als Fahrer weiterzuentwickeln und mich in das Team zu integrieren. Erst danach kommen die Resultate. "