Nicholas Latifi baute in der Formel 2 mit einem Sieg in Barcelona seine Meisterschaftsführung weiter aus - sein dritter Sieg im fünften Rennen. Er besiegte mit einer soliden Leistung Jack Aitken und Guanyu Zhou, der mit Platz drei sein erstes Formel-2-Podium holte.

Für Mick Schumacher blieb am Ende nur Platz 15, nach einem problembehafteten Rennen. Zuerst drehte er sich nach Kontakt in der Startphase, und musste dann nach einer zweiten Kollision später im Rennen auch noch den Frontflügel tauschen. Luca Ghiotto beeindruckte nach einem Crash in der chaotischen Startphase mit einer spektakulären Aufholjagd.

Formel 2 Barcelona: Der Start - Schumacher mit Problemen

Polesetter Luca Ghiotto erwischte mit durchdrehenden Rädern einen ganz schlechten Start und wurde gleich einmal von Nicholas Latifi und Guanyu Zhou in die Zange genommen. Zhou hatte, von Reihe zwei kommend, den besten Start und drückte sich in Führung. Latifi reihte sich dahinter ein, während Ghiotto auf der falschen Seite der Ideallinie landete und nach hinten durchgereicht wurde.

Zwei Kurven später wurde Mick Schumacher erstes Opfer einer chaotischen Startphase. Er versuchte in Kurve vier die Außenlinie zu nehmen, wurde aber rechts hinten ganz leicht von Noboharu Matsushita berührt und drehte sich ins Kiesbett. Hinter ihm drehte sich - unbeteiligt - Giuliano Alesi. Schumacher kam mit Plattfuß an die Box, und fiel ans Ende des Feldes zurück.

Für Luca Ghiotto wurde es am Ende der Gegengeraden indessen noch schlimmer. Jetzt tief im Mittelfeld fahrend, wurde er in der Haarnadel von Dorian Boccolacci abgeschossen, der viel zu spät auf der Bremse war. Ghiotto drehte sich mit Reifenschaden und musste danach an die Box. Boccolacci konnte nach dem Rad-an-Rad-Kontakt weiterfahren, bekam aber später eine Durchfahrtsstrafe. Als Folge der chaotischen ersten Runde kam das Safety Car. Alesi kam nicht mehr aus dem Kiesbett, und musste das Rennen aufgeben.

Beim Restart führte Zhou das Feld also vor Latifi und Nyck de Vries an. Jack Aitken und Callum Ilott komplettierten die Top fünf. Schumacher und Ghiotto waren noch immer im Rennen, allerdings nur mehr auf den Plätzen 18 und 19.

Formel 2 Barcelona: Die Boxenstopps

Schon in Runde sieben kamen die auf den weichen Reifen gestarteten Führenden Zhou und Latifi an die Box, während sich auf der Strecke Aitken vorbei an de Vries und auf Platz eins schob. Latifis Boxenstopp war schnell, aber nicht schnell genug - Zhou konnte knapp vor ihm bleiben. Eine Runde später kam auch Nyck de Vries zum frühen Stopp, erst dann Jack Aitken.

Aitkens etwas späterer Boxenstopp kostete ihm Zeit. Er kam hinter Zhou, Latifi und de Vries wieder heraus. An der Spitze des Feldes übernahmen inzwischen die Fahrer auf den harten Reifen die Führung. Zuerst gab Ralf Boschung das Tempo vor, aber Antoine Hubert war auf abbauenden Reifen deutlich schneller und holte sich in Runde 18 die Führung.

Erst fünf Runden vor Schluss kam Hubert an die Box, um sich weiche Reifen zu holen. Er kam auf Platz acht wieder auf die Strecke.

Formel 2 Barcelona: Das Finale - Schumacher kollidiert erneut

Weiter hinten kam es für Mick Schumacher dann zur nächsten Kollision, im Duell mit Juan Manuel Correa. Correa rutschte in die Auslaufzone und musste aufgeben, während Schumacher mit kaputtem Frontflügel an die Box kam. Letztendlich wurde es Platz 15 für Schumacher. Die Kollision zieht noch eine Untersuchung nach sich.

Zhou kontrollierte vorne lange das Rennen, aber zehn Runden vor Schluss begann Latifi das Tempo anzuziehen und tauchte in Zhous DRS-Fenster auf. Nach drei Runden Verfolgungsjagd attackierte er Zhou und ging außen in Kurve 1 vorbei. Ein paar Runden später verlor Zhou auch Platz zwei an Aitken. So blieb es bis zum Schluss - Latifi holte sich damit den dritten Sieg der Saison vor Aitken und Zhou.

Nur knapp das Podium verpasste Luca Ghiotto, der nach seinem Crash in der Startphase eine sensationelle Aufholjagd startete und noch bis auf Platz vier nach vorne kam. Auf Platz fünf folgte Nyck de Vries.

Antoine Huberts Alternativ-Strategie - zuerst harte Reifen, dann weiche Reifen am Schluss - brachte ihm Platz sechs, vor Jordan King und Callum Ilott, der sich damit für das Sprintrennen am Sonntag die Pole holte.