Robert Shwartzman heißt der erste Sieger der neuen Formel 3. Allerdings kam der Prema-Pilot in Barcelona nicht als erster über die Linie. Christian Lundgaard dominierte das Rennen, bekam dann aber nach Rennende eine Fünf-Sekunden-Strafe für ein Vergehen unter dem Virtual Safety Car.

Damit war Lundgaard nur noch Zweiter. Marcus Armstrong beendete das Rennen auf dem dritten Platz. Der Deutsche David Beckmann zeigte mit einem starken Start auf, und scheiterte am Ende nur knapp an einem Podium.

Formel 3 Barcelona: Der Start

Schon auf dem Weg in die Startaufstellung kam es zum ersten Crash der Saison. HWA-Pilot Keyvan Andres und Sauber-Junior Fabio Scherer kollidierten auf der Gegengeraden. Der Schuldige war schwer auszumachen. Die Rennleitung kündigte eine Untersuchung an.

In der Warmup-Runde blieb zunächst Leonardo Pulcini in der Startaufstellung stehen. Er musste in die Box geschoben werden, aus der schon Andres und Scherer starteten. Am Ende der Aufwärmrunde rollte dann Red-Bull-Junior Liam Lawson aus. Lawson kam erst nach neun Runden zum ersten Mal auf die Strecke.

Der Start zu Rennen 1 der Formel 3 in Barcelona, Foto: LAT Images
Der Start zu Rennen 1 der Formel 3 in Barcelona, Foto: LAT Images

Den Start gewann dann der vom zweiten Platz kommende Christian Lundgaard. Polesitter Robert Shwartzman kam schlecht weg und musste sich in Kurve eins geschlagen geben. Kurz darauf kam er auch noch unter Attacke von seinem Prema-Teamkollegen Marcus Armstrong, der einen hervorragenden Start in eine dritte Position ummünzen konnte. Mehr wurde es aber wegen einer aggressive Verteidigung durch Shwartzman nicht.

Hinter Lundgaard, Shwartzman und Armstrong tauchte David Beckmann auf. Vom siebten Platz kommend hatte der Deutsche ebenfalls einen hervorragenden Start geschafft. Diese vier Piloten setzten sich in der Frühphase gleich einmal vom Feld ab. Dahinter folgten Max Fewtrell, Logan Sargeant, Jehan Daruvala, Jüri Vips, Simo Laaksonen und Pedro Piquet.

Formel 3 Barcelona: Der Mittelteil

Lundgaard und Shwartzman bauten an der Spitze stetig ihren Vorsprung aus. Shwartzman kam nicht ganz mit der Pace des Führenden mit. Dahinter reihten sich Armstrong, Beckmann und Fewtrell geordnet auf, keiner war nah genug für einen Angriff auf den Vordermann.

Viel mehr war dahinter los. Logan Sargeant konnte die Pace der Top 5 nicht mitgehen, und wurde innerhalb weniger Kurven zuerst von Daruvala, dann von Jüri Vips, und dann von Simo Laaksonen überholt. Im starken Verkehr versuchte dahinter Piquet eine Attacke, die in der Haarnadel aber in einem Dreher endete und ihm viele Plätze kostete.

Fewtrell begann schließlich langsam Zeit zu verlieren, und kam unter Druck von Vips, der seinerseits Daruvala überholt hatte. In Runde 14 wurde dann das Virtual Safety Car ausgerufen - Alessio Deledda hatte sich ins Kiesbett gedreht und konnte nicht mehr weiterfahren. Leonardo Pulcini hatte sich zu dem Zeitpunkt nach dem Start aus der Box schon auf Platz 20 vorgearbeitet.

Formel 3 Barcelona: Die Schlussphase

Fünf Runden vor Schluss wurde das Rennen wieder freigegeben. Lundgaard hielt seine Führung auf Shwartzman weiter bei knapp zwei Sekunden. Dahinter schien es aber noch einmal spannend zu werden. Armstrong hatte jetzt einen beim Restart starken David Beckmann im Nacken sitzen. Hinter ihnen musste sich Fewtrell weiterhin gegen Vips verteidigen.

Lundgaard ließ schließlich nichts anbrennen und brannte in kurzer Abfolge mehrere schnellste Rennrunden in den Asphalt. Damit schien er den Sieg in der Tasche zu haben - doch auf der Auslaufrunde kam die Meldung: Lundgaard wurde für ein Vergehen unter dem Virtual Safety Car bestraft, bekam fünf Sekunden aufgebrummt. Shwartzman erbte den Sieg, Lundgaard war nur noch Zweiter.

"Das Virtual Safety Car beginnt auf meinem Display vor den Lichtern [an der Strecke]", erklärt Lundgaard danach in der Pressekonferenz. "Also habe ich so halb weiter gepusht, weil wir uns immer an den Lichtern orientieren. Ich glaube, das ist passiert, keine Ahnung, komplett sicher bin ich mir nicht."

Marcus Armstrong konnte seinen dritten Platz bis zum Ende gegen Beckmann verteidigen, der eine Sekunde dahinter als Vierter ins Ziel kam. Fewtrell komplettierte die Top fünf, da Vips in den letzten Runden noch einmal deutlich an Pace verlor. Er schaffte es nur knapp vor Daruvala als Sechster ins Ziel.

Für Sonntag wird Niko Kari von der Pole starten, er holte am Samstag den achten Platz im Rennen.