Am Freitag belegte Mick Schumacher den zweiten Platz bei den Testtagen der Formel 2 in Abu Dhabi. Dieses Ergebnis ist für ihn aber nur nebensächlich. Sein Hauptziel war es, viel zu lernen, denn beim Aufstieg von der Formel 3 in die Formel 2 macht der Wechsel der Reifenmarke einen enormen Unterschied.

"Für die Rookies wird es beim ersten Rennen schwieriger sein mit den Reifen umzugehen", sagte Mick Schumacher zu Motorsport-Magazin.com. Der Grund ist einfach, die Pirellis lassen stärker nach als die Hankook-Pneus der Formel 3. "In der Formel 3 konnten wir acht oder zehn Runden am Stück voll attackieren und die letzte Runde konnte die schnellste sein", erklärte Schumacher.

"Hier ist es so, dass du Reifen vorbereiten musst und im letzten Sektor fährst du sehr langsam bevor du angast. Dann hast du dann eine Runde schnell und musst dann wieder die Reifen abkühlen lassen und danach hat man noch eine Runde, bevor der reifen zu schlecht ist, um sich nochmal zu verbessern", so Schumacher. "Das ist der größte Unterschied."

Das man dadurch nicht mehr durchgehend Vollgas gibt, sieht Mick eher als Herausforderung. "Da muss man sich als Formel-3-Fahrer umstellen, aber ich finde dieses "push-cool-push"-System spannend. Es ist was Neues für mich, denn man muss in der Qualifikation versuchen alles in eine Runde zu packen und darf sich keine Fehler erlauben", so der 19-Jährige.

Auch im Renntrimm kommt auf den Nachwuchsrennfahrer etwas Ungewohntes zu. "Wir müssen uns an vorgegebene Rundenzeiten halten, das ist eine andere Art von Fahren, aber trotzdem spannend", meint Mick. "Man fährt unter dem Limit, um am Ende des Rennens noch Reifen zu haben. Das ist wie beim Marathon."

Die Pirelli-Pneus waren daher auch die größte Priorität beim Test. "Ich hatte am meisten Respekt davor, die Reifen zu verstehen. Die Balance zu finden zwischen schonen und langsam fahren. Man muss ja noch schnell genug fahren, um an der Konkurrenz dran zu bleiben", sagte Schumacher. "Das werde ich aber erst in den ersten Rennen kennen lernen. Jetzt fahren wir die Rennübungen noch alleine."

Doch nicht nur die andere Herangehensweise an die Reifen war für Mick Schumacher eine Neuerung in der Formel 2. "Das gesamte Arbeitskonzept ist ein anderes. Man hat viel mehr Ingenieure und Mechaniker um sich herum, aber man muss auch noch mehr Gefühl aufbauen, um das Auto zu verstehen. Das ist für mich neu, aber mit jedem Mal rausfahren lerne ich mehr dazu und kann besseres Feedback geben", so Mick.

Wie er selbst sagt, ist der Druck aber immer noch der gleiche. "Man muss immer abliefern. Es geht hier nur noch etwas professioneller zu. Die Arbeit ist anders, aber der Druck ist überall gleich", betont der Prema-Pilot.

Bis zu seinem Debüt im März 2019 hat Mick Schumacher aber noch ein wenig Zeit, um sich vorzubereiten. Zuvor steht ihm aber noch mehr Programm bevor. "Ich freue mich im Winter aufs Race of Champions und hoffe, dort noch ein paar schnelle Runden drehen zu können.", so Mick. Auf einen Simulator daheim zur Vorbereitung verzichtet er aber. "Da fahre ich lieber zum Team", gesteht er.