Der Halo hat die erste große Prüfung bestanden. Beim Formel-2-Rennen am Sonntag in Barcelona kam es nämlich zum schweren Crash zwischen Nirei Fukuzumi und Tadasuke Makino - Fukuzumis F2-Auto stieg auf und fuhr über Makinos Cockpit. Passiert ist aber - wohl auch dank Halo - nichts.

Allzu viele Details zum Unfall sind noch nicht verfügbar, da er nicht direkt von einer Kamera erfasst wurde. Von der entfernten Onboad-Kamera des dahinter fahrenden Roberto Merhi war zu erkennen, dass Makino und Fukuzumi nebeneinander in Kurve 4 einbogen. Dort kam es zur Kollision. Fukuzumis Auto war innen und berührte Makino. Dann stieg das Auto auf, kletterte mit dem Heck voran zuerst über Makinos Seitenkasten und rutschte dann über den Halo.

Vom Unfall selbst mag es keine klaren Bilder geben, aber die Fotos von Makinos Auto nach dem Rennen sprechen eine deutliche Sprache. Beim Crash hat Fukuzumi schwarze Reifenmarkierungen am Seitenkasten, auf der Airbox und auf dem halben Halo von Makino hinterlassen. Beide konnten trotzdem unverletzt aussteigen.

Tadasuke Makinos Auto nach dem Crash, Foto: Charrel Jalving
Tadasuke Makinos Auto nach dem Crash, Foto: Charrel Jalving

Whiting: Formel-2-Unfall wird von FIA untersucht

Formel-1-Renndirektor Charlie Whiting hat den Unfall ebenfalls genau beobachtet. "Basierend auf den Fotos sieht es so aus, als ob es ohne Halo viel schlimmer hätte ausgehen können", meint er danach. Die Entscheidung für den Halo sieht er damit jetzt auch praktisch bestätigt: "Wenn man sich ansieht, wo die Reifenspuren am Halo beginnen - genau dort, wo wir die Belastungstests machen. Sogar wenn er hier nicht das Leben gerettet haben sollte, ohne den Halo hätte es schlimm ausgehen können."

Whiting kündigt an: Die FIA wird sich den Unfall selbst noch einmal genau anschauen. "Wir werden den Unfall rekonstruieren und schauen, wie genau das Auto da rauf kam. Das war schwer zu sehen auf den Bildern, die ich bekommen habe." Unfallopfer Tadasuke Makino meinte nach dem Rennen nur: "Nirei hat versucht, mich innen in Kurve 4 zu überholen, und mich ins Kies geschoben. Da gab es nichts, was ich machen konnte."