Egal wie viel man Jenson Button nun im direkten Duell mit seinem neuen Teamkollegen Lewis Hamilton zutraut, einfach wird es auf keinen Fall werden, gegen den Weltmeister von 2008 zu bestehen. Das sieht auch David Coulthard so, der dank dieser und anderer Konstellationen aber eine äußerst spannende Saison erwartet. "Jenson Button riskiert seine Eier, wenn er als Weltmeister gegen Lewis Hamilton antritt. Ich erinnere mich an keine Saison, die potentiell so aufregend hätte sein können wie 2010 in der Formel1 - außer vielleicht als wir eine Mischung von großen Namen wie Piquet, Senna, Prost und Mansell hatten", sagte der Schotte.

Die Spannung steigt

Aufzählen konnte Coulthard einige spannende Dinge: das Comeback von Michael Schumacher, Fernando Alonso bei Ferrari, die zwei Red-Bull-Piloten, die 2009 an die Weltspitze vorgestoßen sind und die rein britische Paarung bei McLaren. "Ich denke, das wird eine der aufregendsten Saisonen seit vielen Jahren. Es gibt so viele tolle Geschichten, die im Laufe der Saison zu erzählen sind und es wird interessant zu sehen, wie sich alles entwickelt", meinte Coulthard.

Nicht Teil der Spannung wird Kimi Räikkönen sein, wobei Coulthard den Wechsel des Finnen in die Rallye-WM als Beispiel dafür sah, wie sehr sich der Motorsport verändert hat. "Es ist nur gut, dass er nicht der Beifahrer ist und den Aufschrieb ablesen muss, denn er sagt nicht viel", begann der Schotte zunächst mit einem Scherzchen. "Es zeigt, wie sich der Motorsport verändert. Vor ein paar Jahren blieben die Fahrer einer Formel treu und verbrachten ihre ganzen Karrieren dort. Jetzt sind die Fahrer umtriebig, wie Sebastien Loeb mit seinem Formel-1-Test und den Le-Mans-Teilnahmen. Wenn man ein talentierter Fahrer ist, dann ist man für das Fahren talentiert, egal hinter welchem Lenkrad man sitzt."

Red Bull hat alles

Es wird auch gemunkelt, dass Räikkönen 2011 wieder hinter einem Formel-1-Lenkrad sitzen könnte, und zwar einem bei Red Bull. Coulthard ging allerdings davon aus, dass bereits 2010 der große Erfolg beim Team Einzug halten könnte, die Zutaten seien vorhanden. "Red Bull hat ein tolles Management, ein tolles Design-Team und eine tolle Fahrerpaarung. Alle Kästchen, die man abhaken wollen würde, um ein Siegerteam zu schaffen, sind meiner Meinung nach abgehakt worden. Am Ende der vorigen Saison hatten sie das schnellste Auto der Formel 1 und mit den wenigen Regeländerungen für 2010 können sie sich recht gut fühlen, was das bevorstehende Jahr betrifft - auch wenn die Motor-Entscheidung das Test-Debüt des Autos nach hinten verschoben hat."

Da in der Formel 1 heutzutage aber ohnehin viele Standardteile im Einsatz sind, glaubt Coulthard nicht, dass wegen des Motors viel am Auto geändert werden musste. Er ging eher davon aus, dass die Entscheidung zum verspäteten Teststart strategischer Natur war, um mehr Zeit für die Entwicklung im Windkanal zu haben, bevor es auf die Strecke geht. "Man kann ein Jahr damit verbringen, ein langsames Auto zu testen, es wird dann aber immer noch ein langsames Auto sein - man hat es nur das ganze Jahr getestet. Der McLaren von 1988 hatte vor der Saison beinahe gar keine Tests - und der gewann 15 von 16 Rennen in dem Jahr. Wenn man erst einmal ein gutes Paket hat, dann geht es bei den Tests nur darum, es zuverlässig zu machen."