Am 23. Oktober entscheidet sich, wer der nächste FIA-Präsident wird: Ari Vatanen oder Jean Todt. In den vergangenen Tagen verschärfte sich der Ton zwischen den beteiligten Personen und gleichzeitig stieg die Anzahl der Briefwechsel zwischen Todt, Vatanen und Mosley. Den Anfang machte Todt, gefolgt von Vatanen. Dessen Schreiben veröffentlichte die FIA am Freitag.

In seinem Brief kritisierte der Finne den amtierenden FIA-Präsidenten Max Mosley dafür, dass er Jean Todt unterstützt. "Durch das französische Gesetz wird der Betrieb von gemeinnützigen Organisationen durch allgemein zugelassene Grundregeln geregelt. In der französischen Verfassung schließen diese Grundregeln, die auf Wahlen anwendbar sind, die Gleichheit aller Anwärter mit ein. Die logische Folge dieser Grundregel von Gleichheit ist die Neutralität, die von allen Personen, dessen Position einen bestimmten Einfluss auf die Wahlkampagnen haben, eingehalten werden muss", heißt es in dem Schreiben.

Ari Vatanen ist sauer, Foto: Sutton
Ari Vatanen ist sauer, Foto: Sutton

"Der Bruch des Neutralitäts-Prinzips während der Wahlkampagne - wenn dabei angestrebt wird, dass die Resultate der Wahlen verzerrt werden - kann durch das französische Gericht bestraft werden." Laut Vatanen haben sowohl Mosley als auch andere Unterstützter von Todt sich dessen strafbar gemacht. Der frühere Rallye-Champion wehrt sich ebenfalls gegen frühere Aussagen von Mosley, wonach er keine Chance habe, die Wahl zu gewinnen. Sollte sich der amtierende FIA-Präsident künftig nicht zurückhalten, dann überlege er rechtliche Schritte einzuleiten.

Doch wer Mosley kennt, der weiß, dass auf einen Brief ein Gegenbrief folgt. In seinem Schreiben wehrte sich der Brite gegen alle Anschuldigungen seitens Vatanen. "Ich bin überrascht, dass Sie mich dafür kritisieren, dass ich einen anderen Kandidaten unterstütze. Sie haben mich am 3. Juli 2009 zu einem Mittagessen eingeladen und mich um meine Unterstützung gebeten. Ich habe ihnen gesagt, dass ich Todt unterstütze, weil ich ihn für den besseren Kandidaten halte", schrieb Mosley. Von einem Gesetzesbruch oder ähnlichem will der FIA-Präsident nichts wissen.

"Ich kenne keine Bestimmung im französischen oder in einem anderen Gesetz, das einem abtretenden Amtsinhaber verbietet, seine persönliche Meinung darüber zu sagen, wer für ihn der bessere Nachfolger ist. Jeder, der in diese Wahl involviert ist, hat das Recht seine persönliche Ansicht zu äußern", hieß es in dem Schreiben. Nach dem Briefwechsel drängte die FIA sowohl Vatanen als auch Todt zu einer positiven Annäherung in der letzten Woche vor der Wahl. "Die FIA ersucht alle Anwärter, negative Kampagnen oder nachteilige Lecks in den Medien zu vermeiden. Lieber sollten sich beide Kandidaten auf die positiven Aspekte und Möglichkeiten, die die Wahl auf den Motorsport haben könnte, fokussieren."