Als "übertrieben und unfair" bezeichneten die Renault-Anwälte die Sperre des Rennstalls für den Grand Prix von Europa in Valencia. Schlussendlich gewann Renault die Berufung und die Sperre wurde vom FIA-Berufungsgericht aufgehoben. Norbert Haug begrüßt die Entscheidung. "Es ist schön zu sehen, dass ein hartes Strafmaß auch mal zurückgenommen wird. Ich hätte das auch gerne mal erfahren", sagte der Mercedes-Motorsportchef.

In den vergangenen Jahren hatte Haug selbst mit McLaren-Mercedes schon mehrfach das Berufungsgericht angerufen. Mit dem Unterschied: Im Falle der Silbernen gab es nie eine Abschwächung der Strafe. Doch auch Renault kam nicht gänzlich ungeschoren davon. Da die FIA nach wie vor der Meinung ist, dass Renault die Regeln verletzte, als man Fernando Alonso in Ungarn mit einem ungesicherten rechten Vorderrad vom Boxenstopp losschickte, wurde eine Geldstrafe von 50.000 Dollar verhängt und eine Verwarnung ausgesprochen.

"Ich glaube, man hat vor Ort überreagiert. Renault hätte sehr wohl ins Cockpit funken können, dass er an die Seite fahren soll, weil die Gefahr zu groß ist. Aber eine solche Strafe sofort auszusprechen, das war zu hart", meinte Haug am Dienstag in einer Telefonkonferenz.