Während man bei McLaren-Mercedes einen deutlichen Aufwärtstrend zu verzeichnen hatte, lief es für BMW Sauber auch beim Heimrennen gewohnt unrund. Wirklich überrascht war man zumindest im Fall von Robert Kubica nicht darüber. "Aufgrund der Resultate in den freien Trainings haben wir uns bei Robert für das Qualifying nicht sehr viel mehr ausgerechnet. Er war mit der Fahrzeug-Balance einfach nicht zufrieden", sagte Technikchef Willy Rampf. Bereits nach den ersten 15 Minuten war das Zeitfahren für den Polen gelaufen.

"Wir haben einige neue Teile zum Nürburgring gebracht, und das Auto hat einen Schritt nach vorne gemacht. Leider reagiert mein Auto nicht so, wie es sollte. Es ist schwierig zu fahren. Obwohl die analysierten Daten seltsam aussehen, verstehen wir nicht, was im Detail falsch läuft", gestand Kubica, der am Ende auf einem ernüchternden 16. Platz landete. Deutlich besser schien sich Nick Heidfeld mit seinem Dienstwagen zu arrangieren - um am Ende doch am Einzug in die entscheidende letzte Qualifying-Session zu scheitern.

Heidfeld im Reifenpech

Heidfeld musste sich mit dem undankbaren elften Platz begnügen. "Es lief nicht schlecht im freien Training, in Q1 war ich Zehnter, und auch in Q2 sah es so aus, als würde es für das Top-Ten-Qualifying reichen, aber dann hatten wir einfach Pech mit der Reifenwahl. Als die Intermediates überhitzten, brauchte ich frische Reifen für den letzten Versuch in Q2", nannte der Mönchengladbacher den Ursprung allen Übels. "Ich war selbst unsicher, was ich nehmen sollte: noch einen Satz Intermediates oder eben die weicheren Slicks. Ich habe die Entscheidung dem Team überlassen und bekam Slicks. Das werfe ich niemandem vor, hinterher ist es immer einfach zu wissen, was richtig gewesen wäre." Mehr Geschick erhofft sich Heidfeld nun bei der Wahl der Benzinstrategie für den ersten Teil des Rennens. "Ich hätte nichts einzuwenden gegen ein Regenrennen morgen."

BMW-Motorsportchef Dr. Mario Theissen sieht derweil durch die Positionen elf und 16 nicht ganz die eigentliche Performance seines Teams repräsentiert. "Es war ein sehr ungewöhnliches, vom Wetter dominiertes Qualifying", betonte Theissen. "Im ersten Durchgang musste Robert seinen dritten Versuch wegen einsetzenden Regens abbrechen und verpasste damit den Sprung in Q2. Im zweiten Durchgang lief der erste Versuch bei nassen Bedingungen auf Intermediates. Als die Strecke abtrocknete, gaben wir Nick für seinen letzten Versuch dann Trockenreifen. Aber während der Runde setzte wieder Regen ein, so dass auch er schließlich ein Weiterkommen um einen Platz verpasste."