"Luke, ich bin dein Vater", wenn Typen mit komischen Atemmasken das irgendwelchen fremden Jünglingen sagen, dann weiß man, irgendwer hat wieder irgendein komisches Film-Drehbuch geschrieben, in dem es um wichtige soziale Probleme und Zeug geht. Wenn ein Typ namens Lucas das in einem Film einem Typen namens Luke antut, sollte er vielleicht einmal beim Psychiater die Beziehung zu seinem eigenen Vater analysieren lassen. Dann käme er vielleicht auch nicht auf die Idee, komische Dinge wie Jar Jar Binks zu erfinden, die keiner mag. Spätestens dann sollte allen klar gewesen sein, Mr. Lucas ist auf die dunkle Seite gewechselt, den vierten Teil von Indiana Jones hätte es dazu gar nicht mehr gebraucht.

Deswegen war am Sonntag auch Alarmstufe rot angesagt, denn Mr. Lucas war in Monaco aufgetaucht und es bestand das Risiko, dass er wie ein schwarzes Loch alles auf die dunkle Seite zieht und damit ins Verderben stürzt - dafür musste er nicht einmal Menschen mit tiefen stimmen irgendwelche schwarze Plastikmasken aufsetzen. Wie schnell die böse Wirkung sich entfalten kann, merkte Sebastian, der einfach nicht aufpasste und sein Lichtschwert zu Hause hatte liegen lassen. "Dann bin ich in die Mauer gekracht. Fehler werden hier eben teuer bestraft", musste er gestehen. Sebastian gibt eigentlich nie kampflos auf, der Überraschungseffekt war diesmal einfach zu groß. "Aber dann haben sie mich doch alle überrannt."

Sebastien haute rein, entschuldigte sich aber, Foto: Sutton
Sebastien haute rein, entschuldigte sich aber, Foto: Sutton

Sebastian war aber nicht das einzige Opfer der dunklen Kräfte des Lucas, auch sein fast Namensvetter Sebastien wurde vom Vernichtungsstrahl des Todessterns getroffen. Bei ihm wurde es mit ganz üblen Tricks versucht, indem ihm einfach ständig ein Hindernis vor die Nase gesetzt wurde. Irgendwann konnte er einfach nicht mehr anders. "Er hat mich aufgehalten und wenn man keine freie Bahn hat, kann man nicht angreifen." Der Lucas lächelte sich schon ins Fäustchen, doch Sebastien packte seine Geheimwaffe aus. "Ja, ich habe mich bei ihm entschuldigt. Er meinte, es könne passieren." Ha, so viel zur dunklen Seite.

Gerade deswegen probierte es der Imperator noch um einiges angestrengter und packte seine ganz üblen Tricks aus. Umwandlung des Aggregatzustands gehörte da beispielsweise dazu. "Ich hatte ein Problem mit meinem Sitz und bin im Auto hin und her geschossen wie ein Schluck Wasser", erzählte Nick. Er ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen, sondern passte seine Fließrichtung einfach an, sodass er nur noch befürchten musste, dass er verdunsten könnte.

Also musste es der Sith Lord Lucas anderweitig versuchen und suchte sich Timo aus dem Kreis der jungen Jedis heraus. Um ihm übel mitzuspielen, packte er seine Autoreifen in Eis, damit er die Wut in ihm heraufbeschwört. Praktisches Denken ist aber anscheinend nicht die Stärke auf der Dunklen Seite, denn Timo holte einfach den Gaskocher aus seinem Camping-Kit und schmolz alles weg. "Aber das war auch das einzig Positive. Der ganze Rest, den wir gemacht haben, war für die Katz." Damit meinte er die Versuche, das Eis per Atemluft zu schmelzen - sagen wir es so, Lucas hätte da fast sein Ziel erreicht.

Dunkle Träume lassen sich schnell vergessen, Foto: Sutton
Dunkle Träume lassen sich schnell vergessen, Foto: Sutton

Derlei Enttäuschungen machten den dunklen Lord immer wütender und er zauberte Adrian schlimme Visionen in seine Träume, Träume von Auffahr-Unfällen und derlei Dingen. "Das war es dann auch - es war schwer, sich davon wieder zu erholen", sagte er. Da lachte der Lucas schon, sah es doch danach aus, als hätte er sein nächstes Opfer im Sack. Dabei übersah er aber, dass Adrian sich einfach vor seinen neuen Flatscreen-Fernseher mit Dolby-Surround System setzen konnte und gute Filme ansehen konnte, die einerseits ganz außerhalb von der Domäne des Lucas lagen und andererseits viel mächtiger waren als ein paar blöde Träume - vor allem weil sie alle ein Happy End hatten.

Dermaßen vor den Kopf gestoßen, wollte Darth Lucas schließlich alles auf eine Karte setzen und dachte, er könnte Nico zu seinem dunklen Nachfolger machen. Gerade in Monaco glaubte er, könnte er das Fass zum Überlaufen bringen, denn wo trifft man einen Menschen härter als in seiner Heimat. Über Jahre hatte er den großen Schlag vorbereitet und Nico immer wieder mit Enttäuschungen versorgt. Und beinahe hatte er ihn auch. "Es war sehr eng, ich habe selbst im Auto kurz gezuckt. Wir haben uns sogar einmal berührt", sagte Nico danach. Doch statt des Sieges wurde der Lucas vernichtet und zurück über die große See geschleudert, wo er in sein Schloss gesperrt wurde. Nico wollte sich deswegen aber nicht als großer Retter feiern lassen, schließlich konnte er sich von seiner Tat kaum etwas kaufen. "Natürlich möchten wir mehr, aber im Vergleich zum letzten Jahr ist das OK." Was wohl sein Vater dazu sagen würde?