Seitdem die Turbulenzen rund um McLaren und die Lügen-Affäre von Melbourne begonnen haben, wird manchmal lauter und manchmal leiser darüber spekuliert, dass Mercedes irgendwann genug von der Formel 1 haben und sich zurückziehen könnte. Als Daimler-Chef Dieter Zetsche dann bei der Präsentation der neuen E-Klasse sagte: "Bei einem unangemessenen Urteil der FIA könnten wir unser Formel 1-Engagement überdenken", war ein neuer Gerüchteherd geschaffen.

Wie genau die unangemessene Bestrafung im Fall McLaren am 29. April aussehen könnte, ließ er offen. Dennoch wurde schon laut darüber spekuliert, dass die Tage von Mercedes in der Formel 1 bald gezählt sein könnten. Mercedes Sportchef Norbert Haug versuchte in Bahrain allerdings, die Sache etwas herunterzuspielen: "Das hat rein gar nichts mit einem Ausstiegsszenario zu tun", sagte er bei RTL. Weitere Aussagen wollte er nicht tätigen, da es schließlich um ein laufendes Verfahren gehe. Er betonte nur, dass man bei einer äußerst unangemessenen Strafe eben darüber diskutieren müsse, wie es in der Formel 1 weitergehe.

Die meisten rechnen fest damit, dass es für McLaren in der Nachverhandlung zu den Falschaussagen nach dem Rennen in Melbourne eine Strafe geben wird. Erwartet wird eine Geldbuße, sollte es tatsächlich zu einer Rennsperre kommen, wäre das Ausmaß wohl der entscheidende Punkt.

Diese Woche gab es bereits einmal Aufhebens um Mercedes und sein Mitwirken in der Formel 1. Da hatte Daimler Betriebsrat Helmut Lense innerhalb der Belegschaft das Engagement des Unternehmens in der Königsklasse in Frage gestellt.