Das Amüsement von Mario Theissen über das Hin und Her mit den Regeln in der Formel 1 hält sich stark in Grenzen. Der BMW Motorsport Direktor wüsste ein ganz einfaches Mittel, wie sich so etwas vermeiden lässt. "Es sollte das Spielfeld so genau beschrieben sein, dass so etwas nicht vorkommt, geschweige denn, dass Teams unter gewissen Regelauslegungen antreten. Wir haben jetzt erhebliche Leistungs-Unterschiede, weil die Regeln unterschiedlich interpretiert werden. Das sollte nicht sein. Der Protest ist dann die Konsequenz einer unklaren Situation und die gehört schleunigst geklärt", meinte der Deutsche am Donnerstag in Malaysia.

Allgemein konnte er nur sagen, dass die Situation nicht gut für den Sport ist. BMW Sauber wird sich dennoch weiter an der Berufung gegen die Diffusoren von Brawn GP, Toyota und Williams anschließen. Zwar wurde der eigene Protest abgewiesen, bei der Berufungsverhandlung wird der Rennstall aber als beeinträchtigte Partei dabei sein und aussagen. Gleichzeitig bleibt es BMW Sauber nicht erspart, selbst an einem neuen Diffusor zu arbeiten. "Wir arbeiten parallel daran, was keine gute Situation ist. Es sollte auf die eine oder andere Richtung aufgeklärt werden", meinte Theissen. Die eigene Entwicklung wird es in Shanghai wohl noch nicht geben. Denn der Motorsport Direktor musste betonen, dass es nicht genug sei, das Teil zu kopieren und auf das Auto zu machen.

Aufgrund der verschiedenen Proteste sah Theissen die FOTA aber nicht am Rande eines Streits. "Bislang konnten wir das schön auseinanderhalten. Natürlich besteht das Risiko, dass die gemeinsame Arbeit an der technischen Ausrichtung sich mit der operativen an der Rennstrecke vermischt. Ich bemühe mich, das nicht zu tun, aber es ist nicht immer einfach", sagte er. Bislang sei das aber hundertprozentig gelungen. Denn laut Theissen sei unabhängig der Diskussionen ständig an den zukünftigen Regelvorschlägen gearbeitet worden. "Heute ist wieder ein mehrstündiges Meeting der Technical Working Group gelaufen. Da kommt der Diffusor oder was sonst dieses Jahr auf der Strecke passiert überhaupt nicht zur Sprache."