Es gibt die Zeit, wenn die Schatten lang werden, wenn es düster wird und alle wissen, bald wird es unheimlich. Zu dieser Zeit werden keine Witze gemacht, da wird auch nicht gelacht, es wird nur gefürchtet; vor nichts Konkretem, sondern vor dem, was da kommen möge. Da wird hinter jede Ecke geschaut, jeder Grashalm wird umgedreht, nur um dann festzustellen, dass alles ganz anders ist, als man es gedacht hatte. Nicht umsonst heißt diese Zone die Twilight Zone - vor allem aber auch deswegen, weil Zwielicht-Bereich einfach nicht cool genug klingt.

Nick hat in der Zone schon viel erlebt und musste viel durchmachen. Schon oft hat sich ihm noch irgendein Klotz in den Weg geworfen, weswegen er meist mit allem rechnet. Manchmal wird er aber dennoch überrascht. "Ich dachte, ich habe Positionen gutgemacht und wäre frei. Auf einmal hat es hinten geknallt", erzählte er da. Und da in der Twilight Zone nichts ohne Folgen bleibt, war Nick dann von den Folgen weniger überrascht. "Das war ein heftiger Einschlag, ich hatte einen Platten und das Auto war kaputt."

Nur nicht einlullen lassen, Foto: Sutton
Nur nicht einlullen lassen, Foto: Sutton

Die Twilight Zone ist eben heiß auf Unfälle. Wenn es nicht ordentlich scheppert, dann ist sie unzufrieden und schlägt mit Überholverbot zurück. Wenn es kracht, ist alles gut. Für Sebastien ist das alles neu, er kennt bislang nur Mini-Zonen. Um den Neuling nicht zu verschrecken, wurde er erst einmal passiv eingebunden. "Es hat da einen großen Unfall gegeben und dadurch habe ich viele Plätze gewonnen", zeigte sich, dass die Twilight Zone in schon eingelullt hatte. Ein klein wenig zeigte sie ihm aber auch, was auf ihn zukommt. "Ich war nicht wirklich müde, nur mein Fuß hat etwas weh getan."

Bereits fest in den langen Schatten gefangen ist Sebastian, der schon oft in besonders heiklen Situation Opfer der Willkür der Zone wurde. Nirgends konnte er sich davor verstecken, nicht einmal unter einer dicken Regenwolke in Japan. Mittlerweile hat er sich damit arrangiert, selbst in Australien für die Schepper-Gelüste missbraucht zu werden. Er hat einen ganz einfachen Weg, um damit umzugehen. "Mir geht es gut, ich bin in einem Stück und gesund, das ist das Wichtigste", sagt er sich immer.

Die Schatten sind lang, Foto: Sutton
Die Schatten sind lang, Foto: Sutton

Auch Nico geht es gut, doch er wird von der Zone irgendwie nicht geliebt. Sie scheint immer mehr Peitsche als Zuckerbrot für ihn parat zu haben, wobei er manchmal selbst nicht einordnen kann, was ihm denn nun angetan wurde. "Ich bin schon sehr enttäuscht, aber man muss das dennoch positiv sehen. Zwei Punkte sind immer noch mehr als wir erwartet haben", meint er dann. So geht es dann für ihn auch weiter, zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt.

Für Adrian gab es bislang eigentlich immer nur Zweiteres, wobei er nicht weiß, warum das so ist. Angestellt hat er nie was, den Unfall-Hunger der Twilight Zone hat er auch immer gefüttert, dennoch werden die Belohnungen höchstens einmal kurz vor das Näschen gehalten, bevor sie mit einem Tritt ins Heck wieder verschwinden. Das gibt es in den verschiedensten Formen. Einmal wird einfach ein rotes Geschoss hinten reingejagt, ein anderes Mal wird es etwas subtiler gemacht. "Ich hatte einen guten Start, habe dann aber in der ersten Kurve meinen Frontflügel zerstört", musste Adrian beispielsweise gerade erst erzählen.

Wenn die Zone loslegt wollen viele zusehen, Foto: Sutton
Wenn die Zone loslegt wollen viele zusehen, Foto: Sutton

Gar nicht um Zonen kümmern will sich Timo. Er macht einfach und merkt dabei, dass es auf einmal gar keine Bodenwellen an ungünstigen Stellen mehr gibt, wenn man der Twilight Zone glaubwürdig erklären kann, dass sie einfach nur diffuses Licht ist. Dementsprechend sicher fühlt sich Timo auch. "Dass wir nach einem Start aus der Box vorne mitfahren konnten, zeigt wie stark wir sind", meint er. Er hat aber auch einen kleinen Trick gefunden. Er führt immer eine extrastarke Taschenlampe mit, damit eliminiert er alle Schatten. Der nächste Protest kann also nicht lange auf sich warten.