Platz drei ist ein fantastisches Ergebnis für uns. Ich war sicher, dass wir es ins Q3 schaffen würden, wenn nicht irgendetwas schief geht. Aber ich hätte eher mit Platz fünf oder so etwas in der Gegend gerechnet. Andererseits ist man auch schnell verwöhnt. Mein Rückstand auf Alonso auf Platz zwei sind ja nur sechs Hundertstel, da denkt man immer: Die wären auch noch drin gewesen. Zur Mitte meiner Runde war ein Renault vor mir. Ich kann nicht sagen, er hätte mich richtig aufgehalten, aber in ein paar Kurven hatte ich "Dirty Air", die Aerodynamik war gestört. Im Q2 war ich sehr zufrieden mit meinem Auto, aber zum Schluss mit etwas mehr Sprit an Bord war es gar nicht mehr so einfach. Trotzdem: Unterm Strich war es eine gute Runde.

Für Qualifyingergebnisse gibt es zwar keine Punkte, aber dieser gute Auftakt freut mich schon mal sehr für unsere Mannschaft. Alle haben unglaublich hart gearbeitet. Und wenn es dann gut läuft, dann hat sich die Schufterei eben auch gelohnt.

Wir wussten, dass unsere Tests im Winter gut waren, aber vor dem ersten echten Vergleich kann man trotzdem nie wissen, wo man wirklich steht. Die Stärke von Ferrari habe ich erwartet. Ich kann mir sogar vorstellen, dass deren Vorsprung im Rennen noch größer wird als auf eine einzelne schnelle Runde. Renault dagegen hätte ich stärker erwartet. Positiv überrascht haben mich die Super Aguri, auch Toyota war nicht so schlecht.

Die Rennperformance ist noch einmal eine eigene Angelegenheit. Zum Beispiel hat jeder im Winter an seinen Starts gearbeitet. Wie gut man da im Vergleich zur Konkurrenz abschneidet, weiß man auch erst morgen. Es kommt auf den Fahrer und die Elektronik an, das ist ein Zusammenspiel. 2006 hatten wir uns da einen Vorteil erarbeitet. Ich hoffe, den haben wir weiterhin. Wenn wir morgen übers Rennen unsere Startpositionen halten könnten, wäre das sensationell. Aber der Weg zum Podium ist noch weit.

Auch strategisch wird das Rennen spannend. Wir müssen ja alle die zwei verschiedenen Reifenmischungen fahren. Die weichere ist auf eine Runde die schnellere, langfristig aber nicht, weil die Vorderreifen Graining bilden. Für einen langen Stint ist klar der harte Reifen besser. Das und noch viel mehr geht einem vor dem ersten Rennen durch den Kopf. Es wird Zeit, dass wir starten.