Mika Häkkinen ist davon überzeugt, dass Heikki Kovalainen bei McLaren noch viel erreichen kann, sobald er einmal damit beginnt, Siege einzufahren. Den Speed will der Finne dafür schon gesehen haben, nun brauche sein Landsmann einfach noch ein wenig Glück. "Heikki hat mich mit seiner Leistung positiv überrascht. Er hat sehr gute Arbeit abgeliefert. Hat er ein extra Zehntel oder zwei? Es sieht so aus, als ob er es schaffen kann - aber manchmal wundere ich mich, ob er es schafft, wenn er es will oder kommt es manchmal einfach, ohne dass er das merkt", meinte Häkkinen.

Kovalainens Pech war am zweifachen Weltmeister nicht vorüber gegangen, so erinnerte er sich an den Reifenschaden in der Türkei ebenso wie an Barcelona. "Und die ganze Saison gab es technische Probleme und Fehler, die es ihm nicht erlaubt haben, sein Potential zu zeigen", erklärte er. Deswegen war er sich auch sicher, dass Kovalainens Selbstvertrauen stark steigen wird, sobald er Siege holt und dann würde er auch in der Lage sein, den zusätzlichen Speed und das Talent zu zeigen, das man braucht, um mehrfacher Grand Prix Sieger zu sein.

Was Lewis Hamilton betrifft, so verstand Häkkinen, unter welchem Druck der junge Brite aktuell steht, nachdem er im Vorjahr neben Fernando Alonso gut ausgesehen hatte. "Lewis hat von ihm viel gelernt, was die Arbeit im Team und das Setup des Autos betrifft. Lewis hat den Vorteil, dass er schon ein Jahr im Team ist und versteht, wie das Team operiert. Heikki ist klug genug, um zu schauen, was Lewis so macht und versucht, sich ins Team einzubringen, um ihn zu unterstützen", meinte er. Ob Kovalainen einmal in der Situation sein wird, wo er Hamilton regelmäßig besiegt, wollte Häkkinen nicht genau beantworten.

Er sagte nur, dass beide Fahrer in der Lage seien, konstant Talent und Leistung zu zeigen. "Aber der Druck ist Teil des Spiels. Man kann damit beginnen, Fehler zu machen und wenn der andere Fahrer bereit ist, immer anzugreifen, dann kann das Blatt sich drastisch wenden." Bislang habe Kovalainen aber noch nicht die Konstanz und den Speed zeigen können, die in ihm stecken, war sich Häkkinen sicher. "Viel von dem, was ich gelesen, gesehen und gehört habe, deutete darauf hin, dass Heikki mit den Benzin-Levels in der Position war, schneller als Lewis zu sein - aber leider gab es Situationen wie in Melbourne oder wie im vorigen Rennen zum Beispiel."

Was Häkkinen sicher wusste, war, dass beide Fahrer die gleiche Chance haben, zu zeigen, wie gut sie sind. Und Kovalainen hat nach seiner Meinung noch Zeit, solange er weiter gute Arbeit leistet. "Wird er aber Lewis schlagen? Es ist zu früh, um das zu sagen." Etwas genauer konnte er darauf antworten, was er nun mit seinem Haus in Frankreich machen wird, das in der vergangenen Woche abgebrannt ist. Für die zerstörten Trophäen ist der Plan schon klar. "Ich werde sofort eine Lösung suchen, wie ich sie wiederbekomme. Vielleicht lasse ich neue machen - für Rennen, die ich nicht gewonnen habe."