Ungeachtet dessen, was bei Super Aguri passiert ist, bereiten sich die Teams weiter auf das Rennwochenende in der Türkei vor. Und bei Force India ist die Stimmung nach dem Top Ten Ergebnis von Spanien besser denn je. Nur Adrian Sutil will noch etwas aufholen und plant deswegen für Istanbul ein starkes Finish zu einem guten Wochenende. "Ich will sagen können, dass wir ein gutes Wochenende hatten, einen guten Event; das heißt, ein gutes Rennen, ein gutes Qualifying. Ich will das ganze Paket", betont der Deutsche. Denn er gibt selbst zu, dass es bislang immer das eine oder andere Problem in den Rennen gegeben hat - seien es Defekte oder Unfälle gewesen.

Mit der Leistung des Autos war Sutil in Barcelona aber schon einmal zufrieden, auch wenn er beim Start dann wieder Pech hatte, wie er es nannte. "Voriges Jahr war das Rennen in der Türkei OK, aber ich musste in der letzten Runde aufgeben. Es war etwas frustrierend, da es bis dahin ein gutes Rennen war", erinnert er sich. Die Strecke gefällt dem Deutschen und er ist auch froh, dass die Formel 1 dieses Jahr etwas früher dorthin reist, da es dadurch nicht so heiß sein wird. "Ich freue mich auf das Rennen und hoffentlich gibt es keine Probleme. Ich denke, der Rest der Saison sollte viel besser sein als es bislang war. Hoffentlich geht es in der Türkei jetzt richtig los."

Geht es nach Giancarlo Fisichella, dann läuft es bislang besser als erwartet, da er abgesehen von Australien immer unter den besten Zwölf war und in Barcelona eben die Top Ten schaffte. Deswegen will der Italiener auch beim ganzen Team das Selbstvertrauen wachsen gesehen haben. "Die Balance des Autos war gut und unser zweiter Stint war besonders ermutigend. Wir müssen uns jetzt aber im Qualifying verbessern, da wir Probleme bei reduziertem Grip hatten und auch keine zwei fliegenden Runden hinbekamen, was nicht ideal ist", sagt er. Deswegen wurde viel analysiert, warum es so große Unterschiede zwischen Training und Qualifying gab.

Giancarlo Fisichella will vielleicht etwas abstauben, Foto: Sutton
Giancarlo Fisichella will vielleicht etwas abstauben, Foto: Sutton

In Istanbul erwartet er sich Besserung, auch wenn er weiß, dass eine Zehntel bei der Rundenzeit den Unterschied zwischen Q2 oder nicht Q2 ausmacht und deswegen ohnehin alles klappen muss. "Mir gefällt Istanbul und ich hatte dort ein paar gute Ergebnisse, inklusive eines vierten Platzes 2005. Es ist eine herausfordernde Strecke mit ein paar netten Hochgeschwindigkeits-Abschnitten, die nur schwer richtig zu erwischen sind", meint Fisichella. Für ihn wird es nun wichtig, das Qualifying richtig hinzukriegen, da er dann glaubt, dass es wieder Richtung Top Ten gehen kann und im Fall eines Zwischenfalls an der Spitze auch Punkte möglich wären.

Nach fünf Monaten im Geschäft ist Vijay Mallya über das erste Top Ten Ergebnis für Force India äußerst erfreut und will das auch nicht unterschätzt wissen, da Spyker im Vorjahr zwar auch immer besser wurde, die Top Zwölf aber eher Seltenheitswert hatten. "Ich hoffe, das wird jetzt dafür ein permanenter Trend. Damit wir das schaffen, müssen wir uns das Qualifying ansehen, damit wir weiter vorne starten und das Potential des Autos voll ausnutzen können", meint Mallya und stellt auch fest, dass in Spanien zwischen Training und Qualifying Leistung verloren wurde. In der Verpflichtung von Fisichella sieht sich Mallya jedenfalls nach wie vor bestätigt und er ist sich auch sicher, dass Sutil bald mehr Glück haben wird. "Er hat Talent, er ist schnell und ich denke, er kann einen guten Job machen", ist der Inder überzeugt.

Auch Colin Kolles und Mike Gascoyne sehen das Qualifying als entscheidenden Faktor, der verbessert werden muss. Kolles bedauerte, dass in Barcelona die Trainingsform nicht im Qualifying umgesetzt wurde. "Das Rennen war aber ein weiterer Schritt nach vorne, da Giancarlo das Auto am absoluten Limit fuhr und Force India sein bisher bestes Ergebnis brachte", sagt er und glaubt, dass die Punkte näher rücken. Gascoyne sieht das in Istanbul gar nicht so unmöglich, da die schnellen Kurven dem VJM01 entgegen kommen sollten. "Wir haben traditionell Erfolg in der Türkei und wir wissen, dass das Auto zuverlässig ist, wir sollten also ein gutes Wochenende haben."

Besondere Updates wird es nicht geben, verriet der Chief Technical Officer, da aktuell an den Entwicklungen für Monaco und Kanada gearbeitet wird. Das Qualifying will er aber genau beobachten, da auch ihm der Leistungsunterschied zwischen Training und Qualifying ein Dorn im Auge war. "Am Samstag war klar, dass wir benzinbereinigt nicht annähernd an den Zeiten vom Freitag dran waren, obwohl die Strecke schneller war. Wir haben da was liegen lassen und müssen sicherstellen, dass es in der Türkei nicht wieder passiert. Wir haben uns die Gründe angesehen und ein paar Bereiche gefunden, die wir verbessern können", betont Gascoyne. Denn er ist überzeugt, dass es in Istanbul nahe an oder in Q2 gehen kann und das ist auch sein Ziel.