Nach langen, bangen Wochen, gescheiterten Verhandlungen mit der Magma Gruppe und einer neuen Hoffnung durch die Weigl Group, kam am Dienstag die Entscheidung von Super Aguri, sich mit sofortiger Wirkung aus der Formel 1 Weltmeisterschaft zurückzuziehen. Damit endet ein Kapitel, das mit der Saison 2006 begann. Etwas mehr als zwei Jahre und vier WM-Punkte später, ist es aufgrund von finanziellen Problemen zu Ende, nachdem sich der Honda-Vorstand auf das Angebot der Weigl Group anscheinend nicht einlassen wollte.

Aguri Suzuki war nach der Entscheidung zum Rückzug dementsprechend erschüttert und begann seine Verabschiedung mit einem Rückblick. "Um meinen Traum zu verwirklichen, Besitzer eines Formel 1-Teams zu werden, habe ich im November 2005 um einen Startplatz in der Formel 1 Weltmeisterschaft angesucht. Seitdem war ich zwei Jahre und vier Monate mit dem Super Aguri F1 Team in der Weltmeisterschaft, aber leider muss ich euch informieren, dass die Mannschaft seine Renntätigkeit mit dem heutigen Tag einstellt", hieß es in einem Statement von Suzuki.

Abermals musste der nunmehr ehemalige Teamchef zurückblicken und stellte fest, dass Super Aguri im Kampf gegen zahlreiche Herstellerteams bereits im 22. Rennen Punkte holte und die Saison 2007 auf Platz neun der WM beendete. "Ein Vertragsbruch vom Partner SS United resultierte aber im Verlust der finanziellen Unterstützung und hat das Team sofort in finanzielle Schwierigkeiten gestürzt. Außerdem haben sich die Rahmenbedingungen für das Team, was den Einsatz von Kunden-Chassis betrifft, negativ auf die Möglichkeit ausgewirkt, Partner zu finden. Währenddessen haben wir es mit Hilfe von Honda irgendwie geschafft, das Team am Laufen zu halten, aber wir finden es schwer, einen Weg zu finden, um unsere Tätigkeiten in Zukunft innerhalb der Formel 1 fortzusetzen und deswegen habe ich die Entscheidung getroffen, aus der Weltmeisterschaft auszusteigen", meinte Suzuki.

Sie hofften bis zuletzt, Foto: Sutton
Sie hofften bis zuletzt, Foto: Sutton

Bevor er sich endgültig verabschiedete, richtete er noch seinen Dank an Honda, Bridgestone, die Sponsoren und all jene, die während der vergangenen Jahre mit Rat und Tat zur Seite standen. "Auch danke an alle Mitarbeiter, die ihre Motivation hoch gehalten und immer ihr Bestes gegeben haben, an Anthony Davidson, der trotz schwerer Bedingungen immer ans Limit ging, an Takuma Sato, der von Beginn an bei uns war und immer hart gekämpft und das Team geführt hat und nicht zuletzt an unsere Fans auf der ganzen Welt, die Super Aguri treu unterstützt haben."

Dem schweren Gang von Aguri Suzuki waren mehrere Wochen des Hoffens voraus gegangen. Nachdem die Magma Gruppe nach dem Rennen in Bahrain aus dem angkündigten Übernahmeangebot wieder ausstieg, trat die Weigl Group auf der Bildfläche auf. Allerdings wurde von einigen angezweifelt, dass sie ein Formel 1 Team langfristig am Laufen würde halten können. Nach einer Verhandlung in der Vorwoche wurde angekündigt, dass ein Vorstandsbeschluss von Honda an diesem Dienstag folgen sollte. Währenddessen wurden die Team Trucks von Super Aguri schon nicht mehr ins Paddock von Istanbul gelassen, weil es bereits hieß, das Team würde nicht am Rennen teilnehmen. Nun wurde daraus Gewissheit.