Kimi Räikkönen ist der Schnellste unter den Schnellen. Das belegen nicht nur die meisten Saisonsiege und der Fahrerweltmeistertitel, das beweist noch ein weiterer Pokal, den der Finne beim Saisonfinale in Sao Paulo überreicht bekam: die DHL Fastest Lap Trophy.

Sechs Mal fuhr der neue Weltmeister in dieser Saison die schnellste Rennrunde. Am Ende entschieden jedoch die meisten zweitschnellsten Rennrunden über den ersten Titelträger der DHL Fastest Lap Trophy, mit denen der offizielle F1-Logistikpartner DHL am Saisonende den Piloten mit den meisten schnellsten Rennrunden auszeichnet. "Die Saison war hart umkämpft", sagte Christian Danner. "Sowohl im WM-Kampf als auch bei den schnellsten Runden." Nach 17 Rennen trennte Räikkönen und seine beiden WM-Rivalen Lewis Hamilton und Fernando Alonso nur ein einziger WM-Punkt. Im Duell um die DHL Fastest Lap Trophy ging es noch enger zu: Räikkönen und sein Teamkollege Felipe Massa erzielten beide je sechs schnellste Rennrunden.

Dieser Pott gehört Kimi Räikkönen., Foto: Sutton
Dieser Pott gehört Kimi Räikkönen., Foto: Sutton

Die erste holte sich Räikkönen beim Saisonauftakt in Australien. Danach setzte eine kleine Durststrecke ein, sowohl bei den Siegen als auch den schnellsten Runden. Massa zog an Räikkönen vorbei - in Bahrain, Spanien und Frankreich war der Brasilianer der schnellste Mann auf der Strecke. Zur Saisonmitte meldete sich Räikkönen mit schnellsten Runden in Silverstone, am Hungaroring und in Istanbul zurück. Massa hatte am Nürburgring, in Spa-Francorchamps und in Shanghai die Nase vorne. Beim Stand von 6:5 für Massa kam es zum Showdown in Sao Paulo, den der Weltmeister standesgemäß für sich entschied. In einem Herzschlagfinale entriss Lewis Hamilton Felipe Massa die zweitschnellste Rennrunde und verhalf Räikkönen so zum Gewinn der DHL Fastest Lap Trophy. Die Schnellsten setzen sich eben immer durch.

Massa gab bis zum Schluss alles: der Brasilianer fuhr seine schnellste Rennrunde, die drittschnellste des Brasilien GP, in der 71. und damit letzten Runde. Die eindrucksvollste schnellste Runde des Jahres stammt vom Gewinner der DHL Fastest Lap Trophy. In der Türkei brannte Räikkönen im 57. von 58 Umläufen die schnellste Rennrunde in den Asphalt - einfach so zum Spaß. "Es ist langweilig, hinter anderen Autos herzufahren", erinnerte sich der Finne mit einem Lächeln. "In der Formel 1 sind die Rennen dieser Tage nach dem Qualifying einigermaßen entschieden. Ich wollte aber pushen und angreifen wie die anderen Fahrer. Dadurch hat man etwas zu tun." Das macht Spaß und wird mit einem Pokal belohnt.

Auch in Sao Paulo hatte Räikkönen viel Spaß am schnellen Fahren: in Runde 66 fuhr er seine sechste schnellste Runde der Saison. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Weltmeister und hätte es langsam angehen können; eigenen Angaben zu Folge tat er das sogar. "Wir hätten noch viel schneller fahren können", sagte er. "Wenn wir es gewollt hätten, hätten wir eine Sekunde schneller sein können."

Die Trophy gewann aber nicht das schnelle Auto. "Ferrari hat Kimi ein überlegenes Auto hingestellt, aber auch damit muss man erst einmal seine Leistung bringen", betonte Danner. "Er ist ein verdienter Gewinner. Es ist immer etwas Besonderes, wenn man der Schnellste im Feld ist." Und Rennfahrer wollen immer die Schnellsten sein, die schnellste Runde fahren.