Alle Wege führen nach Rom. Das ist nichts Neues und so ganz wahr kann es auch nicht sein, da manche Menschen tatsächlich noch nie in Rom waren - obwohl sie diverse Wege schon bis zum Ende gegangen sind. Viel eher gilt in bester Andi Möller-Manier: Egal ob Mailand oder Madrid - Hauptsache Monza. Denn während Mailand die heimliche Hauptstadt, das Mode-, Medien-, Industrie und Geschäftszentrum (Nord-)Italiens ist, trifft sich einmal im Jahr die Formel 1-Welt in ihrem italienischen Mekka - dem Highspeed-Mekka Monza.

Die Fans kommen gerne in den königlichen Park., Foto: Sutton
Die Fans kommen gerne in den königlichen Park., Foto: Sutton

An drei Tagen des Jahres wird dann das im Vergleich zu Mailand beschauliche 120.000 Seelen Städtchen Monza zum Mittelpunkt der Motorsportwelt. Was das Kollosseum für Rom, ist das Autodromo Nazionale für Monza und natürlich die Tifosi, die zu zigtausenden die Bäume im königlichen Park zu Monza erklimmen.

Inmitten dieses Parks liegt nicht nur eine der letzten Traditionsrennstrecken, dort steht auch ein Palast. Ein Palast, von dem aus von 1183 bis ins 15. Jahrhundert hinein die Lombardei regiert wurde. Trotz seiner allmächtigen Position während des Zeitalters des Römischen Weltreiches hat Italien in den vielen Jahrhunderten seit 476 nach Christus viele Veränderungen durchgemacht. Tatsächlich wurde es im 16. und 17. Jahrhundert sogar von den Spaniern beherrscht. Erst 1861 wurde es eine unabhängige Nation. Der gleiche Traum geistert auch immer wieder durch Norditalien, wo immer wieder Bewegungen versuchen ein eigenes Land auszurufen. Bis zum heutigen Tage blieb dies allerdings ergebnislos.

Alles auf die Bäume!, Foto: Sutton
Alles auf die Bäume!, Foto: Sutton

Die Lombardei und mit ihr Mailand haben eine bewegte Vergangenheit: Kelten, Römer, germanische Langobarden - später die Habsburger und dann Napoleon: sie alle herrschten in der Po-Ebene und damit in Mailand. Hunnenkönig Attila hat die Stadt 452 verwüstet, 539 geriet Mailand zwischen Goten und Byzantiner, später in die Machtkämpfe zwischen lombardischen und karolingischen Fürsten. Heute duellieren sich Ferrari und McLaren.

1943 wurde das Zentrum Mailands durch Bombenangriffe der Alliierten fast vollständig zerstört, doch die meisten historischen Bauten wurden originalgetreu restauriert. Somit gibt es auch heute noch, etliche Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Angefangen bei der Mailänder Scala, dem berühmtesten Opernhaus der Welt, über das Museo Poldi-Pezzoli, einer privaten Gemäldesammlung, bis hin zum Castello Sforzesco. Dieses stammt aus dem 14. Jahrhundert und führt den Besucher durch ein Labyrinth von Steintreppen und Wendelstiegen mit gruseligen Erinnerungsstücken aus der Vergangenheit. Außerdem beherbergt das Castello die städtischen Kunstsammlungen.

Italien - Fakten, Fakten, Fakten

Italien
Fläche: 301.268 km²
Einwohner: 58,8 Mio.
Einwohner Monza: 120.000
Hauptstadt: Rom (2,5 Mio. Einwohner)
Sprachen: Italienisch
Währung: 1 Euro = 100 Cent
Zeit: MEZ
Gliederung: 20 Regionen, 95 Provinzen
Staatsform: Parlamentarische Republik (seit 1948)
Regierungschef Ministerpräsident Romano Prodi
Staatspräsident: Giorgio Napolitano