Bei McLaren geht es um Siege, das hat Ron Dennis immer wieder betont. Doch anscheinend geht es dem Teamchef auch um den Stil, in dem das ganze passiert. Zwar mussten die Silbernen in Istanbul gerade eine Niederlage einstecken und damit auch in beiden Weltmeisterschaften etwas von ihrem Vorsprung abgeben, Dennis macht sich aber schon Gedanken darum, wie weitere Siege und ein eventueller Titelgewinn von Spionageaffären und Berufungsverhandlungen von der Öffentlichkeit aufgenommen werden würden.

Deswegen wurde er nach dem Rennen am Sonntag auch ein wenig philosophisch. "Wir sind in der F1, um zu siegen. Aber das Wichtigste ist nicht nur das Siegen, es geht darum, wie wir gewinnen. Ich weiß nicht, welche Wendungen es beim Berufungsgericht geben wird. Wenn wir aus dem Berufungsgericht nicht mit einer makellosen Reputation kommen, dann werden die Resultate dieser Saison befleckt sein", meinte er. So kenne er zwar die Wahrheit und die sei, dass McLaren als Unternehmen mit der Spionagesache nichts zu tun hat, doch das genügt ihm nicht. "Ich will nicht durch irgendeinen Prozess herausfinden, dass unsere Reputation beschädigt ist. Die Gerüchte und Verdrehungen, die ich in dieser Angelegenheit schon gehört habe, erstaunen mich."

So kann Dennis nicht glauben, dass einige Menschen irgendwelche ungenauen Ansichten wiedergeben können, denen keine Fakten zu Grunde liegen. "Und sie sind auch noch recht entspannt, wenn sie diese der Masse als wahr projizieren. Es ist lächerlich", betonte er. Zumindest in einer Sache stimmte ihm Ferrari Teamchef Jean Todt zu. Auch er will, dass die Wahrheit ans Licht kommt. "Das Hearing am 13. [September] wird für uns sehr wichtig sein. Wir wollen, dass die Wahrheit herauskommt. Das ist etwas, dass für mich, Ferrari, für den Sport herauskommen soll. Und es wird herauskommen", sagte Todt am Sonntag.