Luxusyachten, dicke Autos, Stars und Sternchen - Aufgrund seines glamourösen Ambientes ist der Grand Prix von Monaco für die meisten der alljährliche Höhepunkt im Formel 1-Kalender. Das gilt natürlich auch oder gerade für unglamourösere Teams wie das neureiche Toyota. "Es ist ganz anders und ein großartiger Ort", findet Chassis-Chef Pascal Vasselon. Und Fahrer Trulli pflichtet ihm bei: "Ich freue mich riesig auf Monaco, weil es eines der besten Rennwochenenden im Jahr ist und ich dort immer gut war."

Dabei wird es aus rein sportlicher Sicht in Monte Carlo für Toyota darum gehen, die Scharte von Barcelona auszuwetzen. Zwei Ausfälle vernichteten die bis dato weiße Weste in puncto Zuverlässigkeit, auf die man zuvor noch so stolz war. Zudem konnten mit Renault, Williams und Red Bull alle anderen Konkurrenten um die vorderen Mittelfeldplätze in die Punkte fahren.

Dennoch gab es auch positive Zeichen, denn die Leistung von Jarno Trulli im Qualifying ließ eine deutliche Verbesserung der Performance vermuten. "Es war schade, dass wir die technischen Probleme hatten, denn ich bin sicher, dass ich sonst ein sehr gutes Resultat hätte einfahren können", ist sich Trulli sicher. Denn seinen sechsten Platz in der Startaufstellung habe er mit einer seriösen Spritmenge erfahren. "Es war sehr ermutigend zu sehen, dass wir die gleiche Pitstop-Strategie wie die Führenden hatten. Wenn wir zu unserer Zuverlässigkeit zurückfinden, dann wird Monaco ein positives Wochenende für uns."

Allerdings sind Rückschlüsse über die Konkurrenzfähigkeit aufgrund von Vergeleichsdaten auf anderen Strecken in Monaco schwerer als sonst. Zu unterschiedlich ist der enge und langsame Straßenkurs im Fürstentum im Vergleich zu den übrigen Strecken. Das erfordert aerodynamische Veränderungen am Auto: "Wir werden veränderte Front- und Heckflügel benutzen", erklärt Chassis-Chef Pascal Vasselon. Trotz dieser Modifizierungen, werde eine gute Performance nicht so sehr von der Aerodynamik abhängen wie üblich. "Als Schlüsselfaktoren bleiben also die Reifen und der Fahrer", so Vasselon.

Die erhöhte Bedeutung des Fahrers beim Glamour-Grand Prix in Monaco ist somit auch Chance für Ralf Schumacher auf den ersehnten Befreiungsschlag nach einem für ihn persönlich katastrophalen Saisonstart. Dazu müsste der Deutsche am besten vor seinem Teamkollegen in die Punkte fahren. "Es ist sowohl physisch als auch psychisch ein hartes Rennen, denn du darfst dir nicht den kleinsten Fehler leisten. Überholen ist fast unmöglich. Das Qualifying wird deshalb sehr wichtig", weiß Schumacher.

Ein Ausscheiden in der ersten Qualifikationsrunde wie in Barcelona sollte er also tunlichst vermeiden. Dass er in der Lage ist, ein gutes Qualifying zu fahren, konnte er schon einmal beweisen 2003 holte er sich im Williams die Pole-Position. Das gillt aber auch für den Teamkollegen. Jarno Trulli startete ein Jahr später im Renault von Startplatz 1. Und im Gegensatz zu Schumacher gewann der Italiener dann auch das Rennen.