David Coulthard dürfte am Ende des Rennens die neue Schikane auf dem Circuit de Catalunya besonders verflucht haben. Denn er hatte seinen dritten Gang verloren und musste sich deswegen mit jenen von vier bis sechs begnügen. "Das hat mich im letzten Sektor Zeit gekostet, aber ich war im ersten immer noch schnell", sagte der Schotte, der damit seinen fünften Platz rettete.

Die vier Punkte gepaart mit dem Ergebnis aus dem Qualifying ließen Coulthard über die erreichten Fortschritte des Teams schon ins Schwärmen geraten und die Probleme an der Zuverlässigkeit etwas beiseite rücken. "Wir haben seit Beginn des Jahres mehr Fortschritte erreicht als jedes andere Team und wenn man aggressiv auf die Rundenzeiten losgeht, dann muss man manchmal andere Bereiche auf die Seite schieben", erklärte er. Diese "Wachstumsschmerzen" nimmt der Schotte aber in Kauf, wenn man dafür zeigen kann, dass man schnell ist und dann an der Zuverlässigkeit arbeitet. "Das ist besser, als ein zuverlässiges Auto zu haben, das nur auf Rang zehn kommt."

Gar nirgends hin kam Mark Webber, der so wie Tonio Liuzzi im Zwillingsschwestern-Auto ein Problem mit der Hydraulik hatte. "Wir hatten wegen meines schlechten Startplatzes einen langen ersten Stint geplant, aber es macht keinen Unterschied, welche Strategie man hat, wenn man es nicht ins Ziel schafft. Viel mehr ist dazu nicht zu sagen, außer der offensichtlichen Feststellung, dass es enttäuschend ist", meinte der Australier. Ein bisschen Grund zur Freude hatte er aber doch, da Coulthards fünfter Platz ihm gezeigt hat, dass das Auto die nötige Pace hat. "Das ist ein großer Motivationsschub für das ganze Team."

Der Teamchef beschäftigte sich nach dem Rennen natürlich lieber zunächst mit dem schönen Teil davon und lobte seinen routinierten Schotten. "Er hatte eine gute Pace, einen guten Start und eine gute Strategie." Nur beim Problem mit dem Gang kam Horner etwas in Sorge. "Er fand mit seiner ganzen Routine einen Weg drum herum." Dadurch hat sich Red Bull in die Punkteliste der Konstrukteurs-WM eingetragen, wird aber wohl noch etwas an den kleinen Wehwehchen arbeiten müssen, so wie sie Mark Webber das ganze Wochenende verfolgten. "Er hatte das ganze Wochenende Riesenpech, aber ich bin mir sicher, dass er in Monaco zurückkommt, und wir dort optimistisch hinfahren können."