Im Streit um die Kundenchassis hat sich eine neue Facette aufgetan. Denn angeblich sollen jene kopierten Blaupausen, die Colin Kolles zugespielt wurden, nachträglich noch bearbeitet worden sein. Wie Auto Motor und Sport berichtet, waren Toro Rosso Mitbesitzer Gerhard Berger und Teamchef Franz Tost erstaunt, als sie einige unbekannte Markierungen auf jenen Unterlagen entdeckt haben, die Spyker bei seinem Protest in Malaysia an die Stewards weitergereicht hatte.

Eine der kopierten Blaupausen zeigte Codes, die sowohl die Kennung RB3 als auch (S)TR2 enthielten, womit Kolles argumentierte, dass ein Teil des Red Bull-Boliden illegalerweise auch am Auto von Toro Rosso zur Verwendung gekommen ist. Aufgrund der Entdeckung von Berger und Tost ist nun aber in Frage gestellt, ob die Kopie auch wirklich dem Original entspricht.

Sollte sich herausstellen, dass das Beweisstück nachträglich verändert wurde oder auch einfach nur gestohlen, dann wird seine Verwendung in dem anstehenden Schiedsgerichtsverfahren wohl untersagt werden. Das dürfte vor allem Spyker vor Probleme stellen, da ohne Beweise nur schwer ein Verfahren ausgefochten werden kann. Währenddessen wird bei Red Bull untersucht, ob man gegen den Spyker und auch gegen denjenigen vorgehen kann, der die Blaupausen herausgegeben hat.