Die Zeiten sind zu vernachlässigen. So viel stand schon vor dem ersten gemeinsamen Test fast aller Teams fest. Drei Tage lang wollten neun der elf Rennställe mit bis zu zwei Fahrern gleichzeitig auf dem Circuit Ricardo Tormo vor den Toren Valencias testen. Am Ende wurden es sogar vier Tage - denn der Wettergott spielte an den ersten beiden Tagen nicht mit. Regenschauer und eine nasse Fahrbahn verhagelten den Teams die geplante Testarbeit. Warten statt Testen war angesagt.
Ab Donnerstag fanden sie jedoch eine trockene Piste vor, auf der sechs der neun anwesenden Teams auch am Freitag noch unterwegs waren. Die schnellste Zeit der Testwoche ging an Lewis Hamilton und McLaren Mercedes. Der Brite war nach seinem Unfall in der Vorwoche nur am Freitag im Einsatz. Die erste Trockenbestzeit der Woche ging am Donnerstag übrigens überraschend an Ralf Schumacher und Toyota. Im Nassen respektive auf abtrocknender Strecke war zweimal Fernando Alonso im MP4-22 am schnellsten.
Neben dem schlechten Wetter plagten sich die Teams mit den üblichen Kinderkrankheiten und Problemchen herum, wobei sich vor allem die Defektliste bei BMW Sauber als ziemlich ordentlich erwies. Nichtsdestotrotz ist es einmal keine Phrase, wenn Fernando Alonso stellvertretend für alle seine Kollegen sagt: "Es sind nur Vorsaisontests. Ich habe lieber jetzt Probleme als in Melbourne."
Der interne Reifenkrieg
Zum ersten Mal seit Jahren musste Bridgestone in Valencia neun Teams beliefern; nur Spyker und Toro Rosso ließen sich nicht blicken. "Die Teams passen sich gut an und machen schnell Fortschritte", bilanzierte Bridgestone-Technikchef Keith van der Grint. Mittlerweile würden die Teams die Reifen so gut verstehen, dass sie sich mehr auf das Feintuning ihrer neuen Autos konzentrieren können. "Die Rundenzeiten legen es nahe, dass es in dieser Saison sehr eng wird", schlussfolgerte er.
In Valencia kamen erstmals sowohl die mittleren als auch die weichen Bridgestone-Pneus zum Einsatz. "Es war die einzige Chance für die Teams beide Reifen vor Australien zu vergleichen", betonte van der Grint. "Es sieht so aus, als ob der Zeitunterschied rund eine halbe Sekunde beträgt." Ansonsten war man mit den weichen Reifen sehr zufrieden. Sie hatten erwartungsgemäß etwas mehr Graining und Abrieb, was über die Distanz aber etwas nachließ. Die mittelharten Reifen entpuppten sich derweil als sehr konstant.
Das Arbeitsprotokoll der Testwoche
Renault | Ferrari |
Fahrer: Fisichella, Kovalainen, Piquet
Besonderheiten: Fisichella: mechanisches Problem | Fahrer: Räikkönen, Massa, Badoer
Besonderheiten: Badoer: Dreher, mechanisches Problem; Räikkönen: Motorenproblem; Massa: Dreher |
McLaren | Honda |
Fahrer: Alonso, de la Rosa, Hamilton
Besonderheiten: zweites Auto erst ab Mittwoch; Alonso: Ölleck; de la Rosa: Motorschaden | Fahrer: Button, Barrichello, Rossiter
Besonderheiten: Button: rote Flagge; Programmende für RA106 |
BMW Sauber | Toyota |
Fahrer: Heidfeld, Kubica, Vettel
Besonderheiten: Heidfeld: mechanische Probleme; Kubica: diverse technische Probleme, Hydraulikleck verursachte Feuer, Ölleck; Vettel: Motorproblem, Hydraulikleck | Fahrer: Schumacher, Trulli, Montagny
Besonderheiten: Montagny: Dreher, mechanisches Problem; Trulli: am Donnerstag ausgesetzt; Schumacher: Benzinpumpenproblem |
Red Bull | Williams |
Fahrer: Coulthard, Webber
Besonderheiten: Shakedown des zweiten RB3; Coulthard: Getriebeprobleme | Fahrer: Nakajima
Besonderheiten: fünf rote Flaggen mit Abflügen und mechanischen Problemen |
Super Aguri | |
Fahrer: Sato, Davidson
Besonderheiten: van der Garde: fehlte nach Spyker-Wechsel, zuvor mechanisches Problem (nur 4 Runden); |
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