Back to the roots - mit Cosworth-Motoren, traditionellem Mitternachtsblau und britischem Elan wollte Williams in der Saison 2006 zurück zu den Wurzeln. Das Ergebnis sah leider anders aus: Nach einem starken Saisonbeginn, vor allem für Rookie Nico Rosberg, ging es im Laufe des Jahres steil bergab. Zuverlässigkeitsprobleme und fehlender Speed ließen den einstmals erfolgreichsten Rennstall der 90er Jahre bis auf Rang 8 der Konstrukteurswertung abrutschen - noch hinter Red Bull Racing!

2007 soll mal wieder alles besser werden. Der Trend zurück zu den britischen Wurzeln ist gestoppt, es wird wieder mit Hersteller-Power gefahren, diesmal von Toyota - wenn auch in Form von Kunden- und nicht Werkstriebwerken. Im Gegenzug gab man das hauseigene Schnellschaltgetriebe nach Köln-Marsdorf ab; und akzeptierte den japanischen Toyota-Nachwuchsfahrer Kazuki Nakajima als Testpiloten. Übrigens war es Nakajima der bei den Tests im Dezember und Januar die meisten Kilometer abspulte.

Die Stammfahrer Nico Rosberg und vor allem der erfahrene Alexander Wurz mussten zuschauen und warten, bis am heutigen Freitag der neue FW29 in der Williams-Fabrik in Grove enthüllt wird. Erst nächste Woche gibt der neue Renner in Blau und Weiß sein Testdebüt in Jerez.

Als B-Team von Toyota verstehen sich Frank Williams & Co dennoch nicht. Auch bei den Japanern beteuert man: "Wir wollen positive Synergien für beide Teams, um unsere Leistung zu verbessern, aber wir bleiben Konkurrenten," so TMG-Präsident John Howett. Williams solle, trotz der engen Zusammenarbeit, seine Eigenständigkeit behalten. "Wir respektieren ihren Wunsch nach Eigenständigkeit, wir werden aber auf Gebieten, auf denen es nicht um Konkurrenz geht, eng zusammenarbeiten." Nicht mehr dabei ist F1-Urgestein Frank Dernie. Der Brite ist eine weitere Wurzel, die dem Team im Winter verloren ging.

Nicht nur deswegen hält Alex Wurz Siege in diesem Jahr für unrealistisch. "Das wäre zuviel verlangt", sagte er im Winter in einem Interview mit dem ORF. "Wenn aber alles nach Plan läuft, wollen wir aus eigener Kraft in die Punkte fahren und an einem guten Wochenende auch mal aufs Podium." Das wäre zumindest ein Anfang auf dem Weg von den Wurzeln zurück zum Erfolg.