"Der Höhepunkt war Monaco. Viel mehr gab's da nicht." Nach dem Podestplatz im Fürstentum wurde die Saison 2006 für David Coulthard "recht bald frustrierend". Probleme mit der Aerodynamik des RB2, die durch die anfänglichen Kühlungsprobleme noch verstärkt wurden, ließen den Schotten ohne Chance auf regelmäßige Top-Platzierungen.

"Klar bin ich vom Jahr enttäuscht", fasste er deshalb im Gespräch mit unseren Kollegen der Motorsport aktuell zusammen. "Aber es liegt in anderer Leute Verantwortung, ein Auto zu entwickeln, das ausreichend gekühlt ist, das konkurrenzfähig ist. Das haben wir nicht auf die Reihe gebracht." Noch gibt Coulthard sich und seinem Team aber einen zweiten Versuch. "Wenn wir es dann wieder nicht hinkriegen, sind wir bald nicht mehr hier, weil wir einfach nicht gut genug gearbeitet haben."

Der Realist Coulthard sieht sein Team derzeit im Mittelfeld. "Wir gaben Zig-Millionen aus - und kämpften doch nur gegen unser letztjähriges Auto", scheut er sich nicht, Dinge auszusprechen, die sonst verschwiegen werden. "Ich arbeite nicht als Schönredner im Team, der den Leuten erzählt, dass wir alle in einer wunderschönen Welt leben, Denn die Wahrheit ist: Wir haben versagt." Dennoch sieht er keinen Grund, "warum wir nicht auch ein Top-Team sein sollten".

Man müsse nur die richtigen Schlüsse aus dem verkorksten Jahr ziehen und in diesem Winter alles richtig machen. Dann sieht er die Saison 2007 "ganz sicher" deutlich besser werden. "Aber ich muss erst noch überzeugt werden, dass wir ein Auto haben, mit dem wir wirklich an der Spitze mitfahren können", tritt er auf die Newey'sche Euphoriebremse. "Man muss annehmen, dass Adrian Newey noch Einfluss auf die Entwicklung des diesjährigen McLaren hatte - und das Auto hat auch keinen Grand Prix gewonnen."

Das soll aber keine Kritik am Stardesigner sein. "Wenn ein Team, das so gut aufgestellt ist wie McLaren, keine Rennen gewinnt, dann müssen wir schon mehr als außergewöhnlich organisiert sein, um siegfähig zu sein. Wir müssen erst noch beweisen, dass wir ein dermaßen prima aufgestelltes Team sind. Das ist uns bislang noch nicht gelungen."